Albrecht Ackerland über Hochzeiten

„Da schau her“

Eigentlich sind Hochzeiten ja wirklich herzerweichend schöne Angelegenheiten. Aber ich sag’s Ihnen gleich: Für mich wäre eine Heirat nichts. Zu heilig ist mir mein teilweises Junggesellendasein, auch wenn ich die Gesellschaft von Frauen mehr als schätze. Ob blond, ob braun – Sie wissen, was ich meine. Ich hab mich in meinem Leben schön öfter für eine Frau entschieden, und sie sich für mich. Immer aber haben wir uns irgendwann wieder umentschieden.

Einvernehmlich quasi. So kam es nie zu einer von mir beantragten Heirat. Aber: Auf Hochzeiten gehe ich sehr gerne, unterhaltsam sind sie immer. Ob ich nun erlebt habe, wie sich die Brauteltern auf dem Fest so streiten, dass sich die Mordkommission schon fast auf den Weg gemacht hat. Oder ob ich angesichts der guten Weinversorgung endlich in der Lage war, mit der Bräutigammutter Rock’n’Roll zu tanzen, obwohl ich gar nicht Rock’n’Roll tanzen kann. Lustig war es immer.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, werde ich gerade wieder auf einer Hochzeit sein: Im schönen Ungarn! Ich war zwar trotz meiner Wiener Wurzeln noch nie in Ungarn – schön ist es aber bestimmt! Ungarn, Land der Puszta, Land der Paprika. Ein Land, aus dem das Kesselgulasch kommt, kann gar nicht schlecht sein. „Ich denke oft an Piroschka“, jetzt schon.

Es wird ein Erlebnis werden, wie man es nur selten im Leben bekommt. Hochzeit feiern mit Ungarn. Wahnsinn. Natürlich hoffe ich für das Brautpaar, dass der Bund, wenn er schon unter solch scharfen Bedingungen geschlossen wird, tatsächlich lebenslang hält. Es gibt nichts tragischeres als eine Ehe, die noch vor Jahresfrist wieder geschieden wird. Alles schon erlebt. Nur eben nicht am eigenen Leib.

Artikel vom 24.08.2006
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