Grund- und Realschüler dürfen Grünfläche am alten Postgelände mitgestalten

Haidhausen · Kinder an die Macht

Haidhauser Kinder bei der Befragung einer Passantin während der Stadtteilralley zur Gestaltung einer neuen Grünfläche am alten Postgelände.	 Foto: VA, ak

Haidhauser Kinder bei der Befragung einer Passantin während der Stadtteilralley zur Gestaltung einer neuen Grünfläche am alten Postgelände. Foto: VA, ak

Haidhausen · »Kinder an die Macht« sang einst schon Herbert Grönemeyer, doch auch der Verein Urbanes Wohnen e.V. hat nun in Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) und dem Baureferat Abteilung Gartenbau, die Planungen zur Gestaltung der fußballfeldgroßen Grünfläche am alten Postgelände in die Hände von Kindern und Jugendlichen aus Schulen im Stadtteil gelegt.

Beim Projekt zur Spielraumgestaltung am »Jesuitengarten« haben Schüler der Grundschule an der Flurstraße und der Adalbert-Stifter-Realschule die Möglichkeit, die neue Grünfläche nach ihren Bedürfnissen sinnvoll zu gestalten. Hierfür fand für 26 Schüler und Schülerinnen der Klasse 3a der Grundschule an der Flurstraße eine Stadtteilrallye statt. »Die Kinder haben einen Vormittag lang die bestehenden Grünflächen in Haidhausen inspiziert und dabei die Vor- und Nachteile der Areale herausgearbeitet«, erklärt Jan Weber-Ebnet vom Verein Urbanes Wohnen, »um dann im Anschluss eine Vorstellung zu entwickeln, wie die neue Grünfläche einmal aussehen soll.«

Bei den Schülern selbst sei der Hypopark besonders gut angekommen und ihr Blick fürs Detail war laut Weber-Ebnet beeindruckend: »Da wo Erwachsene nur das große Ganze sehen, schauen Kinder ganz anders hin. Durch diesen neuen Blickwinkel werden Perspektiven für die Planung geöffnet«, schildert Weber-Ebnet. Doch nicht nur ihre eigene Meinung war den Schülerinnen und Schülern wichtig – während ihrer Erkundungstour durch den Stadtteil führten sie auch Interviews mit Passanten. Die Kinder interessierten sich dafür, wie andere Stadtteilbewohner die Grünflächen nutzen, welche ihnen besonders gefallen und wie regelmäßig sie diese nutzen. »Ich war wirklich ganz begeistert von der aktiven Teilnahme der Schüler«, berichtet Weber-Ebnet. »Das war echt der Knüller.«

Während nun in den Sommerferien die Ergebnisse der Rallye ausgewertet werden, sind zu Schulbeginn die Realschüler an der Reihe. »Dann geht es theoretischer zu, die Schüler werden wohl im Zuge ihres Geographie-Unterrichts eine Strukturanalyse der Flächen durchführen und eine Stadtteilführung ausarbeiten«, weiß Weber-Ebnet. Ein Ziel sei dabei auch die unterschiedlichen Bilder zur Gestaltung der Flächen von Senioren und Jugendlichen gegenüberzustellen.

Als gemeinsamer Schlusspunkt aller Beteiligten, soll dann im Oktober eine Planungswerkstatt folgen, bei der einen ganzen Samstag lang konkrete Vorschläge zusammen mit den Jugendlichen diskutiert werden. Bis Ende Oktober müssen allerdings die Ergebnisse vorliegen, damit der Architekt rechzeitig mit seinen Planungen beginnen kann – Baubeginn soll nämlich bereits Frühjahr 2007 sein. Kathrin Schubert

Artikel vom 22.08.2006
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