Gemeinde und Bürger kämpfen für Entlastung vom Schwerlastverkehr

Laster raus aus Eching!

Lauter und gefährlicher Alltag in der Echinger Hauptstraße: Tag und Nacht ist der Schwerlastverkehr unübersehbar. Die Gemeinde kämpft nun für ein Ende der Belastungen für die Bürger. Foto: ba

Lauter und gefährlicher Alltag in der Echinger Hauptstraße: Tag und Nacht ist der Schwerlastverkehr unübersehbar. Die Gemeinde kämpft nun für ein Ende der Belastungen für die Bürger. Foto: ba

Eching · Manche Probleme sind nicht so leicht und schon gar nicht schnell zu lösen. Deshalb sind schon kleine Schritte große Erfolge. Einen solchen feiert nun die Gemeinde Eching bei ihrem Kampf gegen die rund um die Uhr durch fast alle Ortsteile rollende Lawine der Lastwagen. Mit einer örtlichen Firma unterzeichnete man eine Vereinbarung, nach der die Kieslaster künftig nicht mehr durch Dietersheim und Eching rollen.

In diesem Fall benutzen die Fahrzeuge nun Feldwege, für die die Gemeinde wiederum Vereinbarungen mit den Landwirten getroffen hat. Das große Problem löst dieser Vertrag nicht, aber er ist wie etliche andere Vereinbarungen ein Zeichen für den Weg, wie der Hauptort Eching wieder zur Ruhe kommen könnte.

Rund acht Prozent von allen durch Eching rollenden Fahrzeugen sind Lastwagen. Bei einer kürzlich vorgenommenen Zählung stachen zudem die Nachtwerte besonders heraus. Zwischen zwei und fünf Uhr gehört fast jedes vierte Fahrzeug zum Schwerlastverkehr. Dazu sei erwiesen, dass die Brummis in nicht wenigen Fällen mit mehr als den erlaubten 50 Stundenkilometern durch den Ort brettern. Die Belastungen für die Bürger und vor allem die Gefahren der nicht allzu breiten, durch das Dorfzentrum verlaufenden, Staatsstraße seien enorm. Auch Bürgermeister Josef Riemensberger kann ein Lied davon singen, denn sein Büro im Rathaus liegt zur Straße hin.

Bei den Bemühungen, den Schwerlastverkehr aus dem Ort heraus zu bekommen, hat die Gemeinde bislang nur kleine Erfolge erzielt, in Form von Vereinbarungen mit örtlichen Unternehmern. Diese verpflichten sich darin, das große Straßennetz um Eching herum mit den zwei Autobahnen A 92 und A 9 zu benutzen. Für Riemensberger ist das ein klares Zeichen: »Es geht hier nicht um riesige Umwege, sondern um zwei Kilometer mehr, die man dafür auf der Autobahn schneller fahren kann.« Mit dem überörtlichen Lkw-Verkehr könne man aber keine Vereinbarungen treffen. Hier wolle die Gemeinde mit aller Macht eine Sperrung für den Verkehr über 7,5 Tonnen durchsetzen. Das Vorbild ist Oberschleißheim, wo man die Bundesstraße 471 innerorts auch vom Lkw-Verkehr befreit hat.

Das Problem Echings ist nicht der klassische Mautflüchtling, der ohne Gebühren nach München fahren möchte. Der Schwerlastverkehr sei ganz klar ein regionaler. Dieser hat durch die Benutzung der Umgehungen keinerlei Nachteile, weshalb Riemensberger gute Chancen auf die geplante Sperrung sieht. Derzeit arbeite man im Rathaus an der genauen Formulierung und auch beim Landratsamt Freising als Straßenverkehrsbehörde stoße man mit dem Ansinnen auf offene Ohren. Dazu kommt auch noch eine Interessengemeinschaft, die die Anlieger der Hauptstraße bereits gebildet haben. Ganz Eching zieht an einem Strang, um den Lärm und die Gefahren durch die Brummis aus dem Ort herauszubringen. Nico Bauer

Artikel vom 22.08.2006
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