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Östlich des Frachtzentrums werden ab 2007 drei neue Möbelmärkte gebaut
Aschheim · Aschheim trägt bald XXXL
Markenzeichen aller neuen XXX-Lutz Märkte – ein großer roter Stuhl: Der Möbelmarkt in Aschheim soll ähnlich konzipiert werden.Foto: XXX-Lutz
Aschheim · Aschheim trägt bald XXXL. Das Raumordnungsverfahren ist abgeschlossen und ein »Vollsortimenter« sowie zwei kleinere Möbelmärkte sind beschlossene Sache.
Die Firmengruppe Lutz-Neubert wird auf einem Areal östlich des Postfrachtzentrums auf rund 46.000 Quadratmetern einen zweiten großen Möbelmarkt in München eröffnen – Anfang des Jahres hatte das österreichische Unternehmen bereits das ehemalige Karstadt Einrichtungshaus an der Theresienhöhe übernommen. Ab Ende August soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden. Wenn dann alles wie geplant weiterläuft, können ab Mitte 2007 die Bagger anrollen.
Klingt bislang nach einem wenig problematischen Unterfangen. Doch es gab auch Vorbehalte gegen den Bau des Möbelhauses. Gerade von Seiten des Bund Naturschutz gab es heftige Proteste. So bedeckten im Juni Aktive des Vereins eine Wiese mit einer 200 Quadratmeter großen Folie, um zu demonstrieren, dass durch den Bau des Möbelhauses 250 Mal so viel Grünfläche versiegelt würde – zu diesem Zeitpunkt war noch von einer Verkaufsfläche von 58.000 Quadratmeter die Rede.
Dieses Argument lässt die Gemeinde Aschheim allerdings nicht gelten. Für die durch den Möbelmarkt versiegelte Fläche wäre bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine ebenso große Ausgleichsfläche gesichert.
Doch der Bund Naturschutz München sieht noch weitere Probleme: »Neben dem Flächenfraß ist vor allem die Zunahme des Verkehrs – immerhin gehen wir von rund 8.000 Fahrzeugen an einem Samstag aus – kritsich zu beurteilen«, meint Hubert Weiger, erster Vorsitzender des Vereins. Auch diese Bedenken kann die Gemeinde Aschheim entkräften.
Für die Bewohner des Landkreises würden sich keine Veränderungen ergeben, da der zusätzliche Verkehr über die Staatsstraße und die Autobahnanschlussstelle Kirchheim/Aschheim Süd abgeführt werde. Außerdem sei geplant, die bestehenden Busverbindungen zu ergänzen, damit die Möbelmärkte auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreicht werden können. Auch die bestehende Anschlussstelle Eichendorffstraße an die Staatsstraße 2082 und Kirchheim an der A 99 werde, bevor die Bagger anrollen, ausgebaut.
Wichtigstes Argument der Gemeinde Aschheim für die Ansiedlung des Möbelgiganten ist jedoch die Entstehung von 620 Arbeitsplätzen. Die Bedenken der Naturschützer, dass »jede neu geschaffene Stelle in einem Großmarkt zwei bis drei Arbeitsplätze im bestehenden Einzelhandel zerstören« würde, hält die Gemeinde für unbegründet. Schließlich hätte auch die Regierung von Oberbayern dem Bau des Möbelhauses nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass die Verkaufsflächen für innenstadtrelevante Randsortimente (Porzellan, Haushaltswaren, Geschenkartikel) begrenzt würden, um genau diese negativen Auswirkungen für die Orts- und Stadtzentren im Einzugsgebiet zu vermeiden.
So kann man allen 2,2 Millionen Bewohnern des Münchner Nordostens sowie allen Ebersbergern, Freisingern und Erdingern – alle diese Lankreise zählen zum Einzugsgebiet des künftigen XXX-Lutz – nur viel Spaß bei künftigen Schnäppchenjagden wünschen. Denn die Rabattschlacht wird mit dem neuen Möbelmarkt in Aschheim sicherlich in eine weitere Runde gehen.
Artikel vom 14.08.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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