Die Anlagen rund um den Unterföhringer S-Bahn Tunnel wurden eingeweiht

Unterföhring · Endlich ist es vollbracht!

Mit einem großen Festakt eröffnet der Bürgermeister von Unterföhring, Franz Schwarz, das Gelände rund um den neuen S-Bahn Tunnel: Bei tropisch heißen Temperaturen wurde bis in die Nacht gefeiert. 	Foto: ak

Mit einem großen Festakt eröffnet der Bürgermeister von Unterföhring, Franz Schwarz, das Gelände rund um den neuen S-Bahn Tunnel: Bei tropisch heißen Temperaturen wurde bis in die Nacht gefeiert. Foto: ak

Unterföhring · Die Zeiten des »Wildwest-Bahnhofes« sind endgültig vorbei. Letzten Freitag weihte Franz Schwarz, Bürgermeister von Unterföhring, auch die umliegenden Anlagen des neuen Unterföhringer S-Bahnhofes in einem großem Festakt ein. »Jetzt ist das Bahnhofsgelände das Juwel von Unterföhring«, freut sich Schwarz.

Das moderne, aus Stahl und Glas konzipierte Gebäude beherbergt den unterirdischen Bahnsteig. Seit November 2005 ist der Tunnel bereits in Betrieb. Doch die Planungen reichen weit zurück. »Der Weg war oftmals etwas steinig, aber mit dem jetzigen Ergebnis sind wir mehr als zufrieden«, resümiert Schwarz.

Bereits im Jahr 1976 begannen die Planungen für einen zwei-gleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke. Doch erst 1996 kam durch ein Bürgerbegehren, das sich vehement für die Untertunnelung der S-Bahn-Strecke einsetzte, Bewegung in die Planungen. Ursprünglich war nämlich nur ein »Tiefer Trog« geplant – das heißt die Oberkante der S-Bahn wäre immer noch sichtbar gewesen. Nachdem sich bei dem initiierten Bürgerbegehren allerdings 56 Prozent der Unterföhringer für eine Untertunnelung aussprachen, waren die Pläne für einen »Tiefen Trog rasch vom Tisch«. »Die Karten mussten neu gemischt werden«, so Schwarz. »Die dringlichste Aufgabe war nun die, ein Finanzierungskonzept zu entwickeln« führt Schwarz weiter aus.

Von den Gesamtbaukosten – rund 83 Millionen Euro – musste die Gemeinde schließlich 64 Millionen Euro übernehmen. »Das haben wir aus der Kasse bezahlt, eine Bank war da nicht von Nöten«, so Schwarz stolz. Neben viel Geld von der Gemeinde war während der langen Bauphase vor allem jede Menge Geduld bei den Unterföhringern gefragt. Denn die Bauzeit verlängerte sich aufgrund eines Rechtsstreits mit der Bahn erheblich. »Um die Anwohner vor möglichen Erschütterungen durch den S-Bahn-Verkehr zu schützen, haben wir uns für die kostspielige und zeitaufwendige Installation eines Feder-Dämpfer-Systems entschieden – diese Idee unterstützte die Bahn nicht«, begründet Schwarz die Verzögerungen.

Vor Gericht konnte sich Unterföhring jedoch durchsetzen. Doch mit dem Ergebnis sind mittlerweile alle Parteien sehr zufrieden. »Durch den zweigleisigen Ausbau zusammen mit einer Tunnellösung konnte die Betriebsqualität der S-Bahn deutlich verbessert werden«, meint Michael Wuth von der S-Bahn Betreibergesellschaft München. Den dringlichsten Wunsch aller Unterföhringer könne er allerdings in nächster Zukunft nicht erfüllen: »Die Einführung eines 10-Minuten-Taktes ist aufgrund der starken Frequentierung der Strecke durch den Güterverkehr leider nicht zu realisieren.«

Bürgermeister Schwarz setzt derweil auf die Express-S-Bahn – falls sie jemals kommt: »Bei einem so schönen Gebäude muss die Bahn unbedingt in Unterföhring halten. Dafür werde ich kämpfen!« Andrea Koller

Artikel vom 25.07.2006
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