Berlin gibt Fröttmaninger Heide zum Verkauf an den Heideflächenverein frei

Fröttmaning · »Die Gegend ist wertvoll«

Viele Köpfe, ein Ziel: Die Fröttmaninger Heide soll nach Willen von Staatssekretär Otmar Bernhard (links) und den Bürgermeistern und Abgeordneten aus dem Münchner Norden zum Naherholungsgebiet Nordpark werden. Foto: gf

Viele Köpfe, ein Ziel: Die Fröttmaninger Heide soll nach Willen von Staatssekretär Otmar Bernhard (links) und den Bürgermeistern und Abgeordneten aus dem Münchner Norden zum Naherholungsgebiet Nordpark werden. Foto: gf

Fröttmaning/ Münchner Norden · Er kam aus dem »Danke«-Sagen gar nicht mehr heraus. »Mein Dank gilt vor allem auch Herrn Jung«, lobte der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer den Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung am vergangenen Freitag, 14. Juni, bei einem Ortstermin an der Fröttmaninger Heide.

Kein Wunder, denn erst einen Tag zuvor gab der dritte Verteidigungsminister nach Rudolf Scharping und Hans Struck, der sich mit der Sache auseinandersetzen musste, endlich grünes Licht für den Verkauf des ehemaligen Bundeswehr-Übungsplatzes im Münchner Norden.

Damit war Jung keinen Moment zu früh, hatte Singhammer doch im März noch vollmundig angekündigt: »Bis Jahresmitte ist die Zukunft der Fröttmaninger Heide geklärt.« Ein erleichterter Singhammer fand sich also am Freitag wieder im Kreise illustrer Polit-Prominenz aus dem gesamten Münchner Norden. Das »politische Interesse an dem interkommunalen Projekt« sei sehr groß, stellte der Unterschleißheimer Bürgermeister Rolf Zeitler fest – seine Kollegen Josef Riemensperger (Eching), Manfred Solbrig (Garching) und Elisabeth Ziegler (Oberschleißheim) und Bundestagsabgeordneter Georg Fahrenschon nickten eifrig in der Mittagssonne.

Otmar Bernhard, Staatssekretär des Bayerischen Umweltministeriums, machte noch einmal klar, warum sich das rund zwölfjährige Ringen um die Nordheide letztlich gelohnt hat: »Es ist eine sehr wertvolle Gegend.« Die Fröttmaninger Heide ist aufgrund ihrer hohen Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz als FFH-Gebiet an die EU gemeldet worden. Noch in diesem Jahr soll das Areal an den »Heideflächenverein Münchener Norden« gehen und schließlich mit einem eigenen Wegekonzept versehen zum offiziellen Naherholungsgebiet Nordheide gemacht werden.

Doch die Gegend ist wertvoll und so wird die Heide ihrem Besitzer wohl nicht, wie ursprünglich von Singhammer vorgeschlagen, für »einen symbolischen Preis« verkauft werden. »Wir werden die Heide nicht für einen Euro wegschenken«, stellte Axel Kunze von der g.e.b.b. (Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH), die mit der Vermarktung von Eigentum des Bundesverteidigungsministeriums befasst ist. Schließlich sei die Fröttmaninger Heide auch eine wertvolle Ausgleichsfläche.

»Die Kosten liegen schon mal bis zu 21 Euro pro Quadratmeter«, meinte Kunze am Rande der Feierstunde – ein Maximalpreis, der bei den aktuellen Verhandlungen jedoch keine Rolle spielen werde, wie der g.e.b.b.-Vetreter im selben Atemzug versicherte.

So sind alle Beteiligten zuversichtlich, dass noch im Juli die Ergebnisse der Altlastenuntersuchung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz vorliegen und im Herbst ein Kaufvertrag abgeschlossen werden kann. Singhammer: »Jetzt wollen wir eine Öffnung des Parks möglichst noch in diesem Jahr erreichen!«

Artikel vom 18.07.2006
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