Neue Ausstellung im Museum Reich der Kristalle

Maxvorstadt · Natur im gläsernen Kosmos

Vulkanausbruch durch ein nur wenige Zentimeter großes Glasstück fotografiert. 	Foto: Museum

Vulkanausbruch durch ein nur wenige Zentimeter großes Glasstück fotografiert. Foto: Museum

Maxvorstadt · Im Museum Reich der Kristalle, Theresienstraße 41, ist seit kurzem die neue Kunstausstellung »Lichtwelten« zu sehen, (bis 3. Oktober, Dienstag bis Sonntag, 13 bis 17 Uhr). »Lichtwelten« zeigt Makrofotografien von Farbspiegelungen in gläsernen Objekten.

Der Blick durch die Kamera auf die nur wenige Zentimeter großen Glasbruchstücke erfasst zunächst zufällige Strukturen, Einschlüsse – winzige Welten tun sich auf. Nun lässt sich mit Hilfe einer Lichtführung durch mehrere Prismen und Linsen die Farbigkeit im Glas gezielt verstärken oder verändern. Verschiedene Farbschichten über- oder hintereinander verschmelzen zu neuer, leuchtender Farbenvielfalt. Bei jeder Drehung des Objektes gibt es interessante Überschneidungen, Verzerrungen und Brechungen der Linien und Farbflächen.

Mit Hilfe von Licht und Schatten entsteht Tiefe. Durch Ausnutzung von Glasstrukturen, seien es Muster, scharfe Kanten oder weiche Rundungen, lassen sich immer neue Bildansichten erarbeiten. Es ist also möglich, das Bild bewusst zu gestalten. Zufälligkeiten im Glas weisen die Richtung und werden mit einbezogen.

Einerseits entstehen so Ansichten zu konkreten Themen, wie Sonne und Mond, Meereswellen, Erdschichten oder vegetativen Formen. Auch dramatische Ereignisse, Vulkanausbrüche Feuerstürme und Chaos werden sichtbar. Andererseits kann man abstrakte Kompositionen erschaffen, in denen jeder Betrachter seine eigene Fantasie spielen lassen kann. Oder es leuchten reine Farbspiele, Farbwelten, ja »Farborgien« auf. Es ist, als ob man mit Licht malen könnte, es sind farbenfrohe Glas-Licht-Bilder; es sind »Lichtwelten«.

Sich ohne fotografische Ausbildung an Markofotografie zu wagen, brachte der Künstlerin Una Jacobs zunächst manche Enttäuschung, aber auch den Willen weiter zu experimentieren. Vielleicht half die Erinnerung an das frühere Studium der Biologie, wo geduldig Versuch nach Versuch sein musste, um ein Problem zu lösen. Oder die Arbeit an Illustrationen und Texte für zwölf Naturbücher. Hier waren ganz genaues Hinsehen, aber auch Freude an Farben und am Malen gefragt.

Artikel vom 11.07.2006
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