Munich Cowboys unterliegen Stuttgart mit 7:54

München · Neue Trainer, altes Bild

Bye-bye, Cunningham! Der Trainer musste gehen, damit es bei den Cowboys wieder läuft. Fotos: web-wo - the internet company

Bye-bye, Cunningham! Der Trainer musste gehen, damit es bei den Cowboys wieder läuft. Fotos: web-wo - the internet company

München · Neue Besen kehren gut. Sagt zumindest der Volksmund. Und auch die Munich Cowboys hatten gehofft, dass sie ein wenig mehr glänzen könnten bei ihrem derzeitigen Abstiegskampf, wenn sie Football-Headcoach Eldon Cunningham durch ein neues Trainergespann ersetzen. Aber Fehlanzeige – zumindest bei ihrem ersten Einsatz konnte auch das neue Trainerduo, bestehend aus Markus Schuster und Volker Schenk, nicht überzeugen.

Am Sonntag nahmen die Stuttgart Scorpions einen 54:7-Sieg mit nach Hause. Die Cowboys krebsen somit weiterhin am Tabellenende der German Football League herum.

»Man kann nicht erwarten, dass über Nacht alles gut wird – das Team ist ja auch nicht über Nacht schlecht geworden. Im Vergleich zur vergangenen Saison aber haben wir schon sichtbare Fortschritte gemacht«, sagte Cunningham noch vor zwei Wochen im Interview mit dem Münchner Wochenanzeiger – und war überzeugt, dass es seine Cowboys noch in die Playoffs schaffen.

Theoretisch kann dieses hohe Ziel immer noch erreicht werden. Aber nach Meinung der Cowboys-Präsidentin Ulrike Hollmann eben nicht mehr mit Cunningham. »Wir mussten die Notbremse ziehen.« Nach der (knappen) Niederlage gegen die Schwäbisch Hall Unicorns sei klar gewesen, dass man nicht weiter komme mit dem knorrigen Texaner, der erst im Januar ins Boot geholt wurde.

Vor allem hatte die Präsidentin kritisiert, dass Cunningham an seinem starren Offensivspiel festhielt: statt überraschenden Pässen ließ er seine Mannschaft ein risikogemindertes Laufspiel machen – was die Spieler sehr »ausrechenbar« werden ließ. Auch warf Hollmann dem Coach vor, dass er »nicht auf Spielsituationen reagiert«.

Eines allerdings konnten selbst schärfste Kritiker nicht von der Hand weisen: Zwar sind die Cowboys wie im vergangenen Jahr Tabellenletzte, die Punkte-Ausbeute aber hatte sich unter Cunningham im Gegensatz zum Vorjahr von 8,7 auf 12 pro Spiel gesteigert.

Für die neuen Trainer Schenk und Schuster, die beide noch kürzlich aktiv in der kontinentalen Profiliga NFL Europe spielten, wird die Lage bald noch angespannter: Denn an das zumindest leistungsmäßig zufriedenstellende Spiel gegen die Schwäbisch Hall Unicorns konnten die Cowboys am Sonntag gegen Stuttgart nicht ansatzweise anknüpfen – und nun stehen auch noch die schweren Auswärtsspiele gegen die Cologne Falcons am 16. und die Schwäbisch Hall Unicorns am 29. Juli bevor. Das nächste Heimspiel steht gegen die Marburg Mercenaries erst am 13. August an. Bis dahin gilt es, alles zu geben, um den drohenden Abstieg noch abzuwenden.

Schenk hatte früher übrigens für die Frankfurt Galaxy um Punkte gekämpft, Nationalspieler Schuster zeigte im Trikot der Barcelona Dragons seine Künste. Gleichberechtigt sollen sie nun die Geschicke der Cowboys lenken, wie Hollmann betont: »Die beiden müssen und werden sich zusammenraufen«. Nadine Nöhmaier

Artikel vom 27.06.2006
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