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WM-OK verlegt den Trainingsstandort von Garching nach Unterschleißheim
Garching · Nur noch zweite Wahl
Eigentlich keine Drohkulisse: Beim öffentlichen Training der Nationalmannschaft aus Costa Rica blieben Besuchermassen aus. Foto: Kaiser
Garching · Es hätte so schön sein können. Die ganze Stadt freute sich schon auf den Rummel und viele internationale Gäste. Eigens angefertigte Begrüßungsschilder sollten Fußballstars ein »herzliches Grüß Gott in Garching« entgegenzeigen.
Doch der internationale Fußballverband und WM-Ausrichter FIFA hat sich nach einem öffentlichen Training der Nationalmannschaft aus Costa Rica am vergangenen Donnerstag, 1. Juni, gegen den Trainingsstandort Garching entschieden.
»Das von der FIFA und der Polizei entwickelte Sicherheitskonzept lässt sich nicht wie geplant umsetzen«, gab die Stadt Garching am Montag bekannt. Bürgermeister Manfred Solbrig reagiert gegenüber der Nord-Rundschau bedrückt: »Die FIFA hat anscheinend ihre eigenen Gesetze.« Denn »erst vor vier Wochen waren offizielle Vertreter da und haben noch mal alles geprüft.«
Das hätte man sich auch vorher überlegen können, meint Solbrig, der die FIFA-Entscheidung gegen den Trainingsstandort Garching »bedauerlich« und »verwunderlich« zugleich findet. Schließlich habe man bei dem jüngsten öffentlichen Training »mehr Polizei als Zuschauer gesehen« und die Gäste hätten sich offensichtlich wohl gefühlt. Die Sicherheit sei jedoch nur ein Teilaspekt bei der Entscheidung der FIFA gewesen, so OK-Sprecher Stephan Eiermann. »Nach einer Begehung von FIFA und WM-OK hat man sich entschieden, den Trainingsstandort zu wechseln.«
Die Voraussetzungen seien in Unterschleißheim einfach besser, so Eiermann weiter. »Garching bleibt aber eine Back-Up-Lösung für München.« Ihre Trainingseinheiten werden die internationalen Mannschaften, die ihre Begegnungen in der Münchner WM-Arena ausfechten, also im dem Hans Bayer-Stadion im Sport- und Erholungspark abhalten können.
Welche Aspekte für das WM-OK den Ausschlag gegeben haben, wollte Eiermann nicht verraten. Auch die Stadt Unterschleißheim hält sich mit einer Stellungnahme zurück. An der Sicherheitslage sollte es jedenfalls nicht gelegen haben. Laut Auskunft der Polizei verlief das Training in Garching »ohne irgendwelche besonderen Vorkommnisse«. Das massive Polizeiaufgebot wurde sogar zurückgefahren, nachdem klar war, dass der befürchtete Zuschaueransturm ausblieb.
Die Trainingsgeräte, die von der FIFA zur Verfügung gestellt wurden, darf die Stadt laut WM-OK behalten – ein Andenken an eine friedliche, aber sehr kurze Zeit als offizieller Trainingsstandort der FIFA Fußball Weltmeisterschaft 2006TM.
Artikel vom 13.06.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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