Große Zusatzausstellung »FFF« in der Mohr-Villa

Freimann · Preisträger stellen sich vor

Der erste Platz – ein echter Platscher: »Fontäne« ist der große Sieger beim »FFF«-Wettbewerb. Allein: Den Stein ins Rollen brachte bisher noch keiner. Foto: VA

Der erste Platz – ein echter Platscher: »Fontäne« ist der große Sieger beim »FFF«-Wettbewerb. Allein: Den Stein ins Rollen brachte bisher noch keiner. Foto: VA

Freimann · Der Erfolg war beispiellos. Zeitweise bis zu 400 Besucher drängelten sich durch die Ausstellungseröffnung »FFF« in der Mohr-Villa am Samstag, 27. Mai. Aus Hamburg, Berlin, Wien, Köln aber auch aus Quedlingburg oder Traunstein – weit über die Stadtgrenzen hinaus sandten renommierte, ausgeflippte, originelle und innovative Künstler aller Sparten rund 500 Werke zur Bewertung ein.

Die 80 besten sind in der aktuellen Ausstellung zusammengefasst. Dichtes Gedränge herrschte zur ersten Vernissage auf den drei Etagen der Mohr-Villa. Den ersten Preis erhielt die »Fontäne« eine Installation von Ulrich Hochmann, Bildhauer, und Klaus Walterspiel, Maler, aus München. Gleich zu einer Vielzahl irrwitziger Assoziationen regt das monströse Machwerk mit dem steinernen Ball vorm Tor an. An der Kordel baumelt die Kugel und wartet förmlich drauf, vom Gegner mittels Wasserpumpe »richtig nass gemacht« zu werden. Durch den Wasserdruck gerät der Ball ins pendeln und bewegt sich langsam Richtung Netz.

Was einfach klingt entwickelt sich rasch zum subtilen Installations-Gag. Nach dem dritten, vierten pumpen sieht der »Fußballer«: »Da rührt sich was« – und manch einer kam dabei schon ordentlich ins Schwitzen, wenn ihn der Ehrgeiz packte. So wird aus dem Lauf-Spiel ein Bizeps-Training auf ein Tor im malerischen Garten der Mohr-Villa.

Vielleicht ein wenig frustriert mag sich mancher Ball-Pumpen-Akrobat von der »Fontäne« abwenden (die Kugel ist am Boden festgezurrt und kann gar nicht ins Tor buxiert werden!) und steht sofort unversehens vor dem »Paar – der Mann bleibt am Ball«. Ein wenig launisch, beinahe beiläufig den Ball irgendwie ins Spiel gebracht, prangt die Skultptur von Susanne Auslender aus Darmstadt direkt am Garteneingang. Für ihre überlebensgroße Lindenholz-Arbeit wurde der Künstlerin der zweite Platz zugestanden. Platz drei ging an Andrea Sirch aus Weimar mit ihren »I play freimann« Stickereien nach Zeichnungen auf »Männer-Feinripp«.

Ein vorzügliches Beispiel für einen der zahlreichen schrägen Blickwinkel auf den Sport und sein Umfeld in der beeindruckenden »FFF«-Schau. Ähnlich kurios und dabei noch um einiges schräger näherten sich Kunstfilmer dem Thema – zu sehen im Kaminzimmer der Mohr-Villa. Am 9. Juni präsentieren die beiden Preisträgerinnen Sirch und Auslender, in einer eigenen Zusatzausstellung im Gewölbesaal 22 ihre eigenen Werke. G. Feind

Artikel vom 06.06.2006
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