Das Label „red.can.records“ veranstaltet am Freitag sein erstes Gitarrenrock-Festival

München - Eine Plattenfirma als Diplomarbeit

Musik aus der roten Kanne: Bernd Hofmann bringt Münchner Lokalbands groß heraus. Foto: VA

Musik aus der roten Kanne: Bernd Hofmann bringt Münchner Lokalbands groß heraus. Foto: VA

Der Münchner Bernd Hofmann studiert an der hiesigen Akademie für Bildende Künste – also malt er? Fotografiert er? Bildhauert er? Nein! Was den umtriebigen Studenten am meisten reizt, ist das Musikmachen. Allerdings: das Musikmachen als Unternehmer. Und so hat Hofmann, der sich auch Senor Bernie Burns nennt, im Rahmen seines Studiums das Plattenlabel „red.can.records“ aus der Taufe gehoben.

Mit künstlerischem Erfolg, denn dies hat sich in wenigen Jahren zu einer beachtenswerten Münchner Independent-Firma gemausert, die bevorzugt mit hochwertigen, lokalen Gitarrenbands zusammenarbeitet.

An den Tonträgern, die „red.can“ auf den Markt bringt, erkennt man, dass Hofmann beim Musikmachen der bildenden Kunst keineswegs abschwört: Seine Platten und CDs nämlich sind nicht nur zum Hören, sondern auch zum Sehen geeignet, weil sie in aufwendige, edle Verpackungen gehüllt sind. Vielleicht kann sich der Plattenkünstler damit nicht nur bei den Fans hiesiger Indierock-Bands profilieren, sondern auch bei seinen Professoren: denn in zwei Jahren will er sein Plattenlabel-Konzept als Diplomarbeit einreichen.

Zunächst allerdings steht erst einmal das erste Label-Festival an – am kommenden Freitag, den 26. Mai, ab 20 Uhr, in der Kranhalle (Hansastraße 39). Bestritten wird der Abend von insgesamt vier Bands – den melodischen Indierockern „Purren“, den deutschsprachigen Punkrockern „Mitote“, den wavigen Postrockern „The Nine“ und den noisigen Postrockern „The Subrosa Falcon Association“.

Warum Hofmann vor allem mit Münchner Bands zusammenarbeitet? „Weil es hier zum Einen etliche qualitativ hochwertige rockende Bands gibt und ebendiesen im Süddeutschen Raum geeignete Plattformen fehlen“, wie er sagt. „Und weil sich zum Anderen eine Zusammenarbeit zwischen Label und Musikern über kurze Distanzen als sinnvoll und effektiv erweisen.“ Und kann man von einem solchen Label leben? „Nein, das Label lebt von mir“, sagt Hofmann schmunzelnd. Natürlich wäre es schön, wenn die Arbeit irgendwann ein wenig mehr Geld abwerfen würde als bisher. „Aber ich würde auch weitermachen, wenn es sich wirtschaftlich nicht lohnt: Das Projekt ist aus Freundschaften heraus entstanden, es macht irre viel Spaß, das gebe ich so schnell nicht auf!“ Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 18.05.2006
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