Film-Retrospektive: Dokumentation von W. Ettlich

Schwabing · Wendezeit und City of Jazz

Wende ganz persönlich: Wolfgang Ettlich begleitete ab 1989 zwei Jahre die ostdeutsche Familie Schütze. 
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Wende ganz persönlich: Wolfgang Ettlich begleitete ab 1989 zwei Jahre die ostdeutsche Familie Schütze. Foto: VA

Schwabing · Anlässlich der Jubiläen 30 Jahre »Heppel & Ettlich« und 25 Jahre (Langzeit-)Dokumentarfilme zeigt die Kneipe in der Kaiserstraße 67 derzeit eine Film-Retrospektive zur deutschen Zeitgeschichte von Wolfgang Ettlich. Am Sonntag, 21. Mai, 20 Uhr, steht auf dem Programm: »Ausgerechnet Bananen. Ein deutsch-deutsches Wirtschaftswunder (1989–1991)«.

Der Film, 1996 mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet, zeigt zwei Jahre aus dem Leben der Familie Schütze und ihrem Kampf, sich in der freien Marktwirtschaft zurechtzufinden. Sie träumten davon, ihren HO-Obstladen in einen privaten Obst- und Gemüseladen umwandeln zu können. Ein Zeitdokument deutsch-deutscher Geschichte, das den Wandel und die Probleme der Menschen in den neuen Bundesländern aus einer sehr persönlichen Sicht zeigt. Einlass ist eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn, der Eintritt beträgt 5 Euro.

Am Montag, 22. Mai, 20 Uhr, dreht sich ein Dokumentarfilm um »New Orleans – City of Jazz.«

Der Film porträtiert New Orleans und die Musikkultur dieser Stadt in Geschichte und Gegenwart. Insbesondere geht es um das New Orleans der »neighbourhood bars«, weit weg von Touristenzentren. Musiker treffen sich in diesen Bars, bilden spontan Jam-Sessions für einen Abend oder mehrere. Jeder kennt jeden, jeder spielt mit jedem und jeder liebt Jazz. Ohne diese Clubs gäbe es nicht die »New Orleans Music«, von der noch heute geschwärmt wird, und auch nicht die Stars, die über New Orleans hinaus berühmt geworden sind: die Neville Brothers oder die Marsalis Familie.

Nach der unfassbaren Katastrophe, die New Orleans erlebt hat, bekam dieser Film eine traurige, nostalgische Note: Viele Orte des Geschehens wie beispielsweise die typischen »neighbourhood bars« existieren nicht mehr. Werden New Orleans und der Jazz eines Tages wieder auferstehen?

Artikel vom 17.05.2006
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