Ungewöhnliche Fotokunst im Kallmann-Museum

Ismaning · Irritierend ästhetisch

Ismaning · Aktuelle gesellschaftliche Phänomene, Erinnerungsarbeit und die intensive Beschäftigung mit der jüngsten deutschen Geschichte waren über viele Jahre hinweg der Schwerpunkt von Beate Passows künstlerischer Arbeit. Die Ausstellung »Miles and More« vom 12. Mai bis 16 Juli im Kallmann-Museum, Schloßstraße 3 b, stellt fünf Werksgruppen aus den letzten fünf Jahren vor, die einen völlig neuen Aspekt im Schaffen Beate Passows zeigen.

Auch wenn – wie bisher – im Mittelpunkt ihrer Arbeit das Interesse am Menschen steht, so verbindet sich dieses Interesse jetzt mit der intensiven Auseinandersetzung mit kulturellen Phänomenen des außereuropäischen Raumes.

Ähnlich wie eine Ethnographin oder Fotojournalistin war Beate Passow mit der Kamera in China, Pakistan oder Tibet unterwegs und fotografierte dort Menschen in Lebenssituationen, die uns in ihrer Fremdheit stark irritieren oder durch die Missachtung der Menschenwürde entsetzen. Sie dokumentierte ebenso Kulturformen, die glücklicherweise bereits am Verschwinden sind, wie auch positive gesellschaftliche Aspekte im Umgang mit behinderten Menschen.

Ihre Arbeiten sind jedoch nicht als soziologische Dokumentationen, sondern vor allem als Kunstwerke zu verstehen. Beate Passows Bilder sind keine Schnappschüsse. Sie sind inszeniert und ästhetisch aufbereitet. Schönheit und Farbe sind wesentliche Elemente der Arbeiten, trotz der häufig verstörenden Inhalte. Zu sehen täglich, außer Montag, von 14.30 bis 17 Uhr.

Artikel vom 10.05.2006
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