Zahl der Drogentoten steigt

»90 Tote zuviel«

München · Es gibt leider noch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, warum in München die Zahl der Drogentoten ansteigt.

Bei der diesjährigen Tagung des Gesundheitsausschusses des deutschen Städtetages wurde der vielfach unkontrollierte Beikonsum derjenigen Drogenkranken, die mit Methadon substituiert werden, als mögliche Ursache für den ansteigenden Drogentod diskutiert. Die Methadon-Praxis des Krankenhauses Schwabing besteht deshalb beispielsweise zwingend auf einer begleitenden sozialpädagogischen Betreuung. Diese ist aber nicht überall gewährleistet.

Dr. Ingrid Anker, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion: »München gibt für etwa 4000 bekannte Süchtige in über 20 Drogeneinrichtungen jährlich DM 2,5 Mio in Kofinanzierung zum Bezirk Oberbayern aus. Damit braucht sich die Landeshauptstadt im Städtevergleich wahrlich nicht zu verstecken. Es ist aber zu überprüfen, ob drogenpolitische Konzepte noch Bestand haben, oder ob man Inhalte der Drogenpolitik verändern muss.

Es ist sehr bedauerlich, dass Condrobs die Drogentoten dieses Jahres dazu missbraucht, die Öffentlichkeit zu Gunsten ihres Standortes in der Emanuelstraße zu mobilisieren. Die schmerzlich hohe Anzahl an Toten infolge Drogenkonsums haben wir in diesem Jahr leider, trotz eines Kontaktladens in Schwabing, zu beklagen.

Artikel vom 28.12.2000
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