Polizeiexperte Christian Veicht gibt Tipps gegen Langfinger

Au / Haidhausen · Kampf den Radldieben

Freund und Helfer aller (legalen) Radlfahrer: Experte Christian Veicht von der Polizeiinspektion 21 in der Au. Foto: nan

Freund und Helfer aller (legalen) Radlfahrer: Experte Christian Veicht von der Polizeiinspektion 21 in der Au. Foto: nan

Au / Haidhausen · Rund 70 Millionen Räder gibt es in Deutschland, rund 412.000 davon werden pro Jahr als gestohlen gemeldet. 5.400 im vorigen Jahr in München, 234 in der Au, 70 Festnahmen gab es im Viertel deswegen. »Jeder sollte sein Fahrrad registrieren lassen: die Polizei kann damit Diebesgut eindeutig als solches identifizieren – das schreckt Langfinger von vornherein ab«, ist Christian Veicht überzeugt.

Der Fahrradbeamte der Polizeiinspektion Au (PI 21) bietet den Radlfahrern in der Au und in Haidhausen einen ganz besonderen Sicherheits-Service an: Kostenlos können die Bürger die individuellen Daten ihrer Räder im Polizeicomputer speichern lassen. Infos zu der Aktion gibt es unter der Telefonnummer 62 40 20. Damit die Registrierung aber möglichst nie genutzt werden muss, gibt Veicht im Haidhausener Anzeiger wichtige Insider-Tipps pünktlich zum Start der Radlsaison.

»Radlfahrer sollten ihr Rad immer absperren – selbst, wenn sie nur kurz ins Gemüsegeschäft gehen«, sagt er. »In solchen Situationen wird gern geklaut.« Vielmehr sollte der Drahtesel mit einem guten Schloss an einen festen Gegenstand gekettet werden, an einen Zaun beispielsweise. Veicht: »Wer ein 1.000 Euro teures Rad kauft, sollte nicht nur ein Spielzeugschloss dafür haben.« Und nachts sollten Räder in jedem Fall im Haus stehen, nicht davor; auch in der Gegend um U-Bahnhöfe werde gern geklaut. Und auch wertvollere Fahrrad-Einzelteile sollten fest montiert sein: Beispielsweise sollte man Schnellspanner-Sattel vermeiden – »ein solcher wird gern gestohlen«. Oft sind auch die Felgen nur mit Schnellspannern befestigt – das Entfernen ist eine Sache von Sekunden.

»Versperren Sie also möglichst Rahmen, Felge und festen Gegenstand«, so der Experten-Tipp. Wer ein gebrauchtes Rad kauft, sollte unbedingt einen Kaufvertrag abschließen: »Falls das gekaufte Rad ein gestohlenes ist, gerät der Käufer dann nicht unter Diebstahlsverdacht.«

Misstrauen sei vor allem angebracht, wenn ein gebrauchtes Rad allzu billig angeboten wird – es könnte Diebesgut sein. Und wenn der Langfinger doch einmal zuschlägt, steigt die Chance, ein gestohlenes Rad wiederzubekommen, wenn es der Besitzer exakt beschreiben kann: »Ideal ist, wenn der Besitzer ein Foto gemacht hat und die Rahmennummer kennt.« Meist ist diese im Tretlager eingestanzt – falls sich keine findet, kann man sich beim Radlverein ADFC eine Nummer einstanzen lassen (Infos unter Telefon 77 34 29).

Die Polizei bittet übrigens darum, jeden Fahrraddiebstahl anzuzeigen – und zwar nicht nur der statistischen Info wegen: Immerhin 12,8 Prozent aller geklauten Räder kamen in Bayern im vergangenen Jahr zu ihren Eigentümern zurück. Außerdem würden Anzeigen die »Rückführung« der Räder erleichtern – und Täter abschrecken. Wer übrigens ein Fahrrad vermisst, findet es vielleicht im Fahrradverwahrraum der Polizei in der Oetztaler Straße 17 wieder – immer dienstags von 8 bis 12 und von 14 bis 18.30 Uhr. Nadine Nöhmaier

Artikel vom 18.04.2006
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