Polizei, Feuerwehr, Bahn und SWM im Großeinsatz

Eiszeit in München

Am Romanplatz musste die Feuerwehr die Tram wieder ins Gleis heben. Foto: Feuerwehr

Am Romanplatz musste die Feuerwehr die Tram wieder ins Gleis heben. Foto: Feuerwehr

München · Schier unfassbare Mengen Schnee sind am Samstag und Sonntag über Süddeutschland niedergegangen. Nicht ohne Folgen. Die Polizei meldete für das gesamte Stadtgebiet erhöhtes Unfallaufkommen, unter der Schneelast abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume, vom Einsturz bedrohte Dächer. Vor einem Spaziergang im Englischen Garten warnte die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung zeitweise. Auch hier war die Gefahr durch herabstürzende Äste groß gewesen.

Am meisten beeinträchtigt war allerdings der öffentliche Personennahverkehr. Während das Tram- und Busnetz so gut wie komplett zusammengebrochen war, hatten die S-Bahnen mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen zu kämpfen. Einzig die U-Bahn, die nur kurze Strecken an der Oberfläche hat, konnte ihren Betrieb nahezu störungsfrei aufrechterhalten. Starke Beeinträchtigungen gab es auch in Augsburg sowie auf den Bahnlinien im Allgäu. Zahlreiche Bahnfahrer saßen stundenlang an den Bahnhöfen fest.

Doch nicht nur Ausfälle musste die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) melden. Auch ein Unfall mit einer Straßenbahn am Romanplatz in Neuhausen hielt die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und MVG auf Trab. Dort war durch die Schneemassen im Gleisbereich eine Tram aus den Schienen gesprungen. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt, allerdings musste die Feuerwehr die tonnenschwere Tram wieder ins Gleis heben. Nachdem die Tramlinien in München einige Tage überhaupt nicht bedient werden konnten, hat die MVG in der Zwischenzeit alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Tramnetz wieder befahrbar zu machen. Die meisten Linien sind seit heute wieder in Betrieb, darunter auch die Linie 20 von der Pelkovenstraße zum Stachus und die Linie 21 vom Westfriedhof zum Stachus.

Die Räumarbeiten, an denen neben zahlreichen Mitarbeitern von SWM/MVG auch Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Baureferat, private Baufirmen und die Nürnberger Verkehrs AG mit einem Zweiwege-Räumfahrzeug beteiligt sind, gestalten sich sehr langwierig, weil die ungewöhnlich großen und schweren Schneemassen nicht nur weggeräumt, sondern auch abtransportiert werden müssen. Die Räumung im Bereich der Hochgleise kann nur von sehr schwerem Räumgerät durchgeführt werden, um Entgleisungen zu vermeiden. Außerdem sind viele Spurrillen vereist und müssen zum Teil von Hand enteist werden. In den kommenden Tagen ist in München weiterhin mit Schneefällen zu rechnen, zum Teil auch als Schneeregen oder nur als Regen.

Am Wochenende werden jedoch weitere Schneeschauer erwartet. Das heißt für den Räumdienst Großeinsatz, für die Müllabfuhr, die ihren Einsatz in München bis Ende der Woche ausgesetzt hat, womöglich eine längere Pause, für die Autofahrer erhöhte Vorsicht und für Hausbesitzer Schneeschaufeln.

Artikel vom 07.03.2006
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