28-Jährige ließ Tochter in Klinik zurück

Innenstadt · Frau löst Suchaktion aus

Innenstadt · Eine 28-jährige Ukrainerin hat am Mittwoch, 15. Februar, eine umfangreiche Suchaktion der Polizei ausgelöst. Gegen 17.30 Uhr erschien die Frau zum wiederholten Male in einer Münchner Frauenklinik. Sie war dort bereits mehrere Male wegen psychischer Probleme behandelt worden.

Mit dabei hatte sie ihre 15 Monate alte Tochter, die sie in einem Zimmer der Klinik ablegte und anschließend wortlos das Krankenhaus verließ. Die Ärzte vermuteten, dass sich die Frau vielleicht das Leben nehmen will, weshalb umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet wurden. So wurde mit Unterstützung der Rettungshundestaffel und des Polizeihubschraubers der Südpark abgesucht. Außerdem suchten mehrere Streifenwagen und die Einsatzhundertschaft der Polizei die Umgebung ab. Trotz all dieser Maßnahmen konnte die Ukrainerin nicht aufgefunden werden.

Gegen 22.45 Uhr kam die Vermisste völlig überraschend von selbst und wohlbehalten in die Klinik zurück. Sie erklärte, dass sie zu keinem Zeitpunkt Suizidgedanken hatte. Ihr Verhalten sei ausschließlich eine Art von »Protest« gewesen, da sie sich in der Behandlung ihrer Krankheit zurückgesetzt fühlte. Andere Patienten wären ihrer Meinung nach besser behandelt worden. Ihre Tochter habe sie bewusst im Krankenhaus zurückgelassen, da sie da die Gewissheit hatte, dass es ihr dort gut gehen würde. Sie selbst ging dann in eine Kneipe am Marienplatz und trank dort einige Bier.

Anschließend wollte sie ihre Tochter wieder abholen. Das Kind wurde allerdings in der Zwischenzeit bereits in einer Kinderklinik untergebracht. Außerdem wurde das Jugendamt eingeschaltet.

Artikel vom 22.02.2006
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