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Weddinger Regelung ist am Schwabinger Willi-Graf-Gymnasium keine Option
Schwabing · Alles Deutsch, oder was?
Die Schwabinger Schüler dürfen bei ihrer multikulturellen Sprachenvielfalt bleiben. Denn zumindest am Willi-Graf-Gymnasium sieht man keine Veranlassung für die sogenannte »Weddinger Regelung«. Foto: Privat
Schwabing · Auf dem Schulhof soll nur noch Deutsch gesprochen werden. Darauf haben sich Lehrer, Schüler und Eltern an einer Schule in Berlin-Wedding geeinigt. Diese Absprache ist als Weddinger Regelung bekannt und nicht überall akzeptiert. Schulleiterin Gertrud Sauer-Dietl vom Schwabinger Willi-Graf-Gymnasium stellt klar: »Die Weddinger Regelung ist für uns nicht relevant und kommt nicht in Frage.«
Grundsätzlich befürwortet Cumali Naz, Vorsitzender des Münchner Ausländerbeirates, die Deutschpflicht, jedoch nur wenn die Schüler auf freiwilliger Basis dieser Regelung zustimmen. Auch das Schul- und Kultusreferat betont die Freiwilligkeit des Projektes: »Das kann jede Schule für sich selbst vereinbaren, generell kann aber der Schüler bei einem Verstoß nicht bestraft werden. Die Pausenaufsicht könnte lediglich auf die Vereinbarung aufmerksam machen«, erklärt Eva-Maria Volland vom Schulreferat der Landeshauptstadt. Die deutsche Sprache solle nicht durch Sanktionen negativ behaftet werden. Dennoch sei es förderlich, entgegen dem zum Teil schon »babylonischen Sprachengewirr« eine einheitliche Sprache zu sprechen, sinnvoller Weise Deutsch.
Das sieht auch Naz so, der davon überzeugt ist, dass man als Ausländer ohne deutsche Sprachkompetenz nicht integriert werden könne. Dabei gibt er jedoch zu bedenken, wie viel oder eher: wie wenig Zeit des Tages die Schüler eigentlich auf dem Schulhof verbringen. Er sieht die Ursache für schlechte Deutschkenntnisse in der mangelnden Förderung im frühen Kindesalter: »Dass man in der Schule nur noch Deutsch sprechen soll, ist doch nur ein Teil des Gesamtproblems. Ich bin für flächendeckende und individuelle Deutschförderung schon im Vorschulalter«, erklärt er. Auch Mütter nichtdeutscher Herkunft sollten durch Deutschkurse an den Schulen in die Verantwortung genommen werden. Andernfalls wüchsen die Kinder zwar zweisprachig auf, »sprechen dann aber keine der beiden Sprachen wirklich gut.«
Am Willi-Graf-Gymnasium ist die Weddinger Regelung kein Lösungsansatz. Für Cumali Naz ein deutliches Zeichen: »Bevor man über solche Regelungen nachdenkt sollte man erstmal mit den Schulen sprechen, ob so etwas relevant ist. Mir scheint das Problem ist eher in den Köpfen und die Politiker mal wieder an der Realität vorbei.« Kathrin Schubert
Artikel vom 21.02.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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