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Albrecht Ackerland über Filme aus München
„Da schau her”
Es gab eine Zeit, da wurden Filme in München gedreht, die aber ganz woanders spielten. Es waren die glorreichen Tage des deutschen Films, die Zeit von Peter Kraus und all den anderen Sternchen der fünfziger und sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Manchmal spielten diese Filme auch in München, gedreht jedenfalls wurden sie mit wenigen Ausnahmen hier.
Dann brach eine neue Ära an, die Ära der Schmuddelstreifen. Völlig zu Unrecht wurden sie vergessen, unters Archiv-Regal der deutschen Filmgeschichte geschoben. Auch wenn diese Filme ganz und gar nicht ein besseres Verhältnis zur Sexualität widerspiegeln, sondern klar auf dem Misthaufen der lustfeindlichen Moral wuchsen – eines immerhin können sie allesamt vorweisen: Gedreht wurde in München.
Die gefühlten siebenundneunzig Teile „Schulmädchenreport“ sowieso. „Liebesgrüße aus der Lederhos’n“, Teil 1 bis 17 zumindest im Umland: in Vögelbrunn, einem offensichtlich von der Landkarte wegzensierten Dorf. Denn finden konnte ich es leider nie. Nur eine Ausnahme kenne ich: „Laß’ jucken, Kumpel“ spielt in Duisburg. Wahrscheinlich wurde aber trotzdem auf dem Bavaria-Gelände produziert.
Von Duisburg nach Köln – ist ja nicht weit: Dort wird seit ungefähr Kriegsende das Geschehen in der „Lindenstraße“ Woche für Woche abgefilmt. Wo aber befindet sich angeblich diese Lindenstraße? In München! Frechheit. Allerdings stehen die aktuellen tatsächlich in München spielenden Serien niveaumäßig kaum besser da. Sie heißen zum Beispiel „Alles außer Sex“ (Laß’ jucken? 2006?).
Oder „Sturm der Liebe“: Bruder und Schwester verlieben sich, wissen aber nicht, dass sie Geschwister sind. Doch sie sind gar keine Geschwister, denn der Bruder ist nicht der Sohn vom Vater undsoweiter. Kennen Sie „Das sündige Dorf“, ein uraltes bayerisches Volkstück, verfilmt in den Fünfzigern mit dem wunderbaren Jo Stöckl? Nicht? Schade, das nämlich ist die bessere und kompaktere Version dieses Ringelpietz-mit-Anfassen für arbeitslose Schauspieler.
München, wohin gehst Du? Dahin deine guten Filme und Serien, Dein Hauptstadtruf des Films? Gesunken, „Das Boot“? Zur Sache, Schätzchen: Es muss eine gescheite Filmförderung her, und wenn der Faltlhauser künftig Skoda statt BMW fahren muss! Oder woran liegt es, dass nichts mehr passiert, was gegen den „Monaco Franze“ oder die „Münchner G’schichten“ anstinken könnte? Und: Die Fortsetzung von „Kir Royal“ wird in Berlin gedreht! Ja, geht’s eigentlich noch? James Bond, bitte kommen!
Artikel vom 09.02.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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