Kriseninterventin im Einsatzdienst hilft Angehörigen von Unfallopfern

Die ersten Stunden sind entscheidend

München · Nach einem schweren Verkehrsunfall ist nicht nur am Unfallort schnelle Hilfe wichtig. Auch die Angehörigen von tödlich verunglückten Unfallopfern brauchen vor allem in den ersten Stunden nach dem tragischen Ereignis eine fachliche Betreuung.

Bleibt diese aus, kann die psychische Belastung durch den Verlust bei den Hinterbliebenen zu schweren psychischen Langzeitschäden führen. Um den Betroffenen in diesen schweren Stunden schnell und professionell helfen zu können, haben sich mehrere Münchner Rettungsdienstmitarbeiter Schulungen in Krisenintervention und Stressmanagement unterzogen und 1995 das KED (Krisenintervention im Einsatzdienst) gegründet. Seit dem verbindet das Team die langjährige Rettungsdiensterfahrung der einzelnen Mitarbeiter mit regelmäßigen Fortbildungen und Einsatznachbesprechungen, um den Betroffenen optimal helfen zu können.

Doch nicht nur um Angehörige von Unfallopfern kümmern sich die Krisenhelfer. Ebenso helfen sie Verursachern, Beteiligten und Augenzeugen von schweren Verkehrsunfällen bei der Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse. Auch bei Gewaltverbrechen, etwa Sexualdelikten oder Gewalt gegen Frauen und Kinder, betreuen die KED-Mitarbeiter Opfer und Beteiligte.

Obwohl die Hilfe für die betroffenen Menschen kostenfrei erfolgt, entstehen durch die Schulungen und Einsätze hohe Kosten für die Krisenintervention im Einsatzdienst. Um die decken zu können, gründeten im September 1999 die Mitarbeiter des KED-Teams das gemeinnützige Förderwerk Krisenintervention im Einsatzdienst (FKED e.V.). »Es geht darum, das Fortbestehen und die Weiterentwicklung dieser wichtigen Hilfestellung sichern zu können«, sagt Vereinsvorstand Philip Kampmann.

Auch alle Münchnerinnen und Münchner können die Arbeit des Kriseninterventions-Teams als fördernde Mitglieder oder durch eine steuerabzugsfähige Spende unterstützen. Der FKED e.V., Camerloherstraße 109, 80689 München, ist unter Tel. 56 82 87 96 per Fax 56 82 87 97 erreichbar.

Weitere Informationen bietet der Verein auch unter der Adresse www.krisenintervention.org. (e-mail: info@krisenintervention.org) im Internet. Spenden nimmt der Verein auf dem Konto 95 10 85 10 (FKED e.V.) bei der Stadtsparkasse München, Bankleitzahl 701 500 00 entgegen.

Artikel vom 21.12.2000
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