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Ein Haidhausener schlüpft in die Rolle des Papst-Attentäters Mehmet Ali Agca
Schwabing/Haidhausen · Wer ist dieser Killer?
Trauen sie diesem Mann ein Attentat zu? Süleyman-Mikail Tufan spielte für eine ZDF-Dokumentation den Papst-Attentäter von 1981. Foto: Annett Marie Fröschl
Schwabing/Haidhausen · Wer ihm gegenüber steht, traut es Süleyman-Mikail Tufan auf den ersten Blick nicht zu. Man muss den 31-jährigen Haidhausener schon näher kennen lernen, um zu wissen, was für ein facettenreicher Schauspieler er sein kann. Jetzt hat sich Tufan allerdings einer Herausforderung gestellt, die ihm nicht nur seine engsten Freunde kaum zugetraut hätten – auch er selbst hatte seine Zweifel: »Kann ich diesen eiskalten Killer spielen?«
Die Frage stellte sich zunächst nicht, als der Wahl-Münchner aus Ingolstadt das Rollenangebot bekam. Für die Dokumentation »Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papstes«, die im Januar im Auftrag des ZDF produziert wurde, erklärte sich Tufan spontan bereit in die Rolle zu schlüpfen, die ihm später erst Kopfzerbrechen bereiten sollte.
Ausgerechnet er, bekannt aus komischen Auftritten in der Fernsehserie »München 7« oder auch als Gastdarsteller in »Marienhof« und »Polizeiruf 110«, sollte den skrupellosen Attentäter Mehmet Ali Agca mimen, der am 13. Mai 1981 einen Mordversuch auf den damaligen Papst Johannes Paul II. verübte. »Es war nicht leicht, sich ein Bild von Agca zu machen«, beschreibt Tufan die Vorbereitungen auf die Rolle. »Ich hab Zeitungsartikel über Agca und das Attentat gelesen und in der Bibliothek gestöbert.« Neben dem Drehbuch wollte sich Tufan einen klaren Eindruck verschaffen über den Mann, der aus bis heute ungeklärten Motiven, drei Schüsse auf Johannes Paul II. abgab. Am Ende steht für Tufan allerdings fest: »Ich weiß selbst nicht, was ich glauben soll, warum er das getan hat. Ich weiß nur, dass Agca ein eiskalter Killer ist. Wie ein Kampfhund, der auf jemanden losgelassen wird.«
Und das ist so gar nicht Tufans Wesens, dem Religion »ein bisschen ›spooky‹« vorkommt. Im Gegenteil: Als Schauspieler, etwa auch bei der Improvisations-Theater-Gruppe »Impro a la Turka« bringt Tufan sein Publikum lieber zum Lachen als zur Bestürzung. Jeden Sonntag ist das deutsch-türkische Comedy-Ensemble im Schwabinger Theater Bel Etage zu sehen. Nicht selten steht Tufan mit auf der Bühne und schlüpft spontan in jede Rolle – bisher noch nie in die eines Attentäters. »Aber ich mag diese Herausforderung. Da muss man plötzlich ein ganz anderes Gesicht zeigen.«
Und so spielte Tufan nicht nur die Figur des Attentäters Agca, sondern auch die des reuigen Gefangenen. »Es gibt da eine Szene, in der der Papst (gespielt von Michael Mendl, Anm. d. Red.) Agca in der Gefängniszelle besucht.« Die Bilder gingen damals um die Welt – nur das Gespräch ist ein Geheimnis. »Da haben wir einen ›fiktiven Dialog‹ gedreht – und das ist schon sehr spannend.«
Mehr will Tufan allerdings noch nicht verraten. »Ende März werden wir’s wissen«, schmunzelt es aus dem Augenwinkel. Dann ist bundesweit zu sehen und zu hören, wie ein Deutsch-Türke aus Haidhausen dem gespielten Papst »fiktiv« beichtet und wie Tufan zum ersten Mal in die Rolle eines »echten Bösewichtes« schlüpft. »Bisher hab ich immer den Guten gespielt. Aber hier konnte ich auch mal meine ›schizophrene‹ Seite herausarbeiten.« Da werden ihn seine Freunde wohl kaum wieder erkennen, denn »eigentlich glaub ich fest daran, positiv durch’s Leben zu gehen.« Gerald Feind
Artikel vom 07.02.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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