Mit Schokolade durch die kalte Jahreszeit

Süßes gegen Depressionen?

München · Mit der Wintersonnwende am 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres erreicht und die Tage werden wieder länger. Viele Menschen suchen in diesen düsteren kurzen Tagen Trost in Süßigkeiten und Schokolade.

Die Ursache dieser »Winterdepression« ist seit längerem bekannt. Durch den Lichtmangel der kürzer werdenden Tage wird Serotonin, ein Botenstoff, der im Gehirn ein Glücksgefühl erzeugt, vermehrt abgebaut. Süßigkeiten aller Art hemmen den Abbau von Serotonin, so dass in den kurzen Wintertagen bevorzugt zu Süßigkeiten gegriffen wird. Schokolade steht dabei als »Seelentröster« an erster Stelle, daneben Zucker auch verschiedene andere Inhaltsstoffe der Schokolade die Stimmung heben. Bis zu 10 Prozent der täglichen Nahrungsenergiezufuhr dürfen durchaus als Süßigkeiten gegessen werden, das sind etwa maximal 200 kcal. Genießen Sie bewusst die Ihnen zustehende Menge an Süßigkeiten und vermeiden Sie »heimliches Naschen«. Süße Nachspeisen wie z.B. Quark- oder Joghurtdesserts und Obstsalat befriedigen ebenso das Bedürfnis nach Süßem, enthalten aber weniger Zucker und Fett und ansonsten noch viele wertvolle Mineralien und Vitamine, die Süßigkeiten in der Regel nicht aufweisen.

Bei Sonnenlicht dagegen, wird Serotonin in ausreichender Menge gebildet, so dass im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger werden, die Sucht nach Süßem, so wie das Gewicht, abnimmt. Intensive sportliche Betätigungen oder starke körperliche Arbeit lassen im Gehirn auch dieses Glücksgefühl entstehen. Darum trägt Sport im Winter, vor allem im Freien und bei Tageslicht, wesentlich zur Vermeidung einer Winterdepression bei. Dazu reichen sogar die wenigen Sonnenstrahlen im Winter aus.

Auch eine kohlenhydratreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, mit Vollkornprodukten, Kartoffeln und Nudeln erzeugt ebenso dieses Glücksgefühl im Gehirn, wenn der Eiweißanteil der täglichen Ernährung stark reduziert wird. Vegetarische Gemüseeintöpfe, Nudel-, Kartoffel- und Reisgerichte, sowie Hülsenfrüchte sind mit einer süßen Nachspeise kombiniert, die ideale Winterkost.

Für Schokoladenliebhaber ein Tipp von Diplom-Ökotrophologin Elisabeth Hütz von der Staatlichen Ernährungsberatung in München: »Versuchen Sie doch Ihr Schokoladenglücksgefühl mit einer heißen Tasse »echter Trinkschokolade« zu befriedigen. Kakao, das heißt schwach entölter Kakao mit mindestens 20 Prozent Kakaobutter, der im Handel erhältlich ist, ergibt zusammen mit Zucker und fettarmer Milch (1,5 %) ein schokoladiges Getränk, das ebenso die glücklichmachenden Inhaltsstoffe der Schokolade, aber weniger Kalorien enthält: 8 Gramm Kakaopulver werden mit 10 Gramm Zucker und 2 Esslöffel kalter fettarmer Milch (von 200 ml abnehmen) glattgerührt und in die restliche heiße Milch eingerührt. Dieses Getränk enthält bei 170 Kalorien (697 kJ) nur 4 Gramm Fett.

Artikel vom 21.12.2000
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