Hospizdienst organisiert Kabarettabend für die Helfer

Maxvorstadt · Dank für besonderen Einsatz

Erst war Kabarettistin Maria Peschek Alleinunterhalterin…

Erst war Kabarettistin Maria Peschek Alleinunterhalterin…

Maxvorstadt · Es war ein heiterer Abend, mit dem sich am Dienstag, 17. Januar, die Leitung des Hospizdienstes Da-Sein e.V. im TamS bei ihren Mitarbeitern für deren wertvolles ehrenamtliches Engagement bedankte.

Heiter, doch zugleich auch beklemmend, wenn die Kabarettistin Maria Peschek alias Paula Pirschl, ein »echtes Münchner G’wachs«, gleichsam spielerisch, aber mit scharfem Blick und ebensolcher Zunge unseren Alltag seziert: Die Alten verplempern unser Erbe – die Schwiegertochter »woaß net ammoi, wia ma an Putzlump’n ausdraht« – in manchen Alten- und Pflegeheimen herrscht der blanke Notstand.

In physischer und in psychischer Hinsicht. Knapp sei die Zeit für die einsamen, dementen mit leerem Blick vor sich hin Sterbenden. Der Hospizverein, 1991 von einigen beherzten Frauen gegründet, will schwer kranken und sterbenden Menschen bis zu deren endgültigem Abschied, Schmerzen und körperliche Beschwerden lindern, in seelischen, geistigen und spirituellen Auseinandersetzungen begleiten und den Angehörigen helfen, mit Leid, Tod und Trauer umzugehen. Begleitung am Sterbebett, »wo alle Masken fallen«, soll dem Sterbenden ein würdiges Leben bis zuletzt ermöglichen. »Alle müssen lernen, den Menschen beizustehen, damit dieser Teil ihres Lebens noch wirkliches Leben ist und nicht bloßes Existieren«, schrieb Cicely Saunders, die »Grande Dame« der Hospizbewegung.

Das Angebot richtet sich seit einigen Jahren auch an Alten- und Pflegeheime. »Erfreulicherweise haben schon einige Heime positiv darauf reagiert«, so Katharina Rizzi vom Hospizdienst. Der Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, aus Spenden und zu einem kleinen Teil aus Mitteln der öffentlichen Hand. Sterbebegleitung zu leisten ist freilich kein »Job« wie jeder andere: Wer sich ihr verpflichtet hat, muss mitunter tiefe Trauer und wütende Verzweiflung ertragen – er muss dennoch »da sein«, ohne sich aber von seinen eigenen Gefühlen überwältigen zu lassen.

Daher sagt Rizzi auch voller Überzeugung: »Die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfer verdienen unser aller Respekt.« Der »Dankeschön-Abend« für sie war eine Anerkennung ihres außergewöhnlichen Engagements.

»Schade, dass viele Menschen sich noch immer scheuen, Mitglied eines solchen Vereins zu werden, der auch sie einmal auf dem letzten Weg begleiten könnte«, bedauert Rizzi. Nicht Sterbe-Hilfe sei die Aufgabe des Vereins, sondern Sterbebegleitung. Und als wäre die personelle Not nicht schon groß genug: »Die derzeitige wirtschaftliche Situation mindert leider auch die Spendenbereitschaft und die öffentliche Sparorgie hinterlässt schmerzliche Spuren in der Kasse des Vereins.« Wer den Hospizdienst Da-Sein e.V. unterstützen möchte, kann sich an das Büro in der Karlstraße 56 – 58 wenden. Dort und unter der Telefonnummer 30 36 30 gibt es weitere Informationen. Hilfe nimmt der Verein auch in finanzieller Form unter der Kontonummer 65 13 30 84 bei der Stadtsparkasse München (BLZ 701 500 00) an.

Artikel vom 24.01.2006
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