Winterspielbus kommt nach Schwabing, aber es fehlen noch Spielgeräte

Schwabing · Nur wenig Spielraum

Solche Szenen wären ohne die Pädagogische Aktion/Spielen in der Stadt e.V. wohl nicht möglich.	 Foto: Veranstalter

Solche Szenen wären ohne die Pädagogische Aktion/Spielen in der Stadt e.V. wohl nicht möglich. Foto: Veranstalter

Schwabing · So lange genügend Schnee liegt, kann der Winterspielbus der Pädagogischen Aktion (PA)/Spielen in der Stadt e.V. ausrücken. Und so lange es genügend Spielgeräte gibt. Und Geld. Denn »Wir haben keine finanziellen Mittel, um uns die Spielgeräte neu zu kaufen«, erklärt Ute Haas, Leitung der Pädagogischen Aktion.

Konkret braucht die PA alte Schlitten und alte Skier, die jetzt vielleicht noch irgendwo im Keller liegen und nicht mehr gebraucht werden. »Wir wollen die Geräte für den Winterspielbus phantasievoll umbauen«, so Haas. Der Winterspielbus macht vom 27. bis 29. Januar Halt im Schwabinger Luitpoldpark. Der Bus hält dort jeweils von 14 bis 17 Uhr. Möglich wird dieses Angebot durch die finanzielle Unterstützung durch das Stadtjugendamt. »Ohne das Geld wäre unsere Arbeit nicht möglich«, betont Haas. Dabei geht es um knapp 240.000 Euro in diesem Jahr, wie Monika Niedermayer vom Sozialreferat mitteilt. Sieht auf den ersten Blick ganz gut aus, allerdings hat das Referat seit Beginn der Haushaltskonsolidierung vor drei Jahren jährlich weniger Geld zu verteilen.

Allein das Sozialreferat habe seither 44 Millionen Euro einsparen müssen. Viele vom Sozialreferat bezuschusste Einrichtungen mussten mit Einschnitten klarkommen. Auch die PA erhalte seit 2004 jährlich 12.000 Euro weniger als im Vorjahr. Ein Ende der Entwicklung ist noch nicht abzusehen, denn der Stadtrat habe, so Niedermayer, nochmals Einsparungen im Sozialreferat von 20 Millionen Euro beschlossen. Damit steht die Existenz der PA zwar nicht auf der Kippe, aber »wir müssten unser Angebot reduzieren«, räumt Haas ein. Das war auch schon in der Vergangenheit der Fall. So habe die Zahl der Spielbustage seit 2003 von über 100 auf 80 Tage abgenommen.

Die Finanzierung für 2006 sei gesichert, erklärt Haas. Mit Blick auf den Sparbeschluss des Stadtrats sei die Situation darüber hinaus eher ungewiss. Es gilt, immerhin sechs thematisch verschiedene Spielbusse und die dazugehörende Betreuung zu finanzieren. Neben den Zuschüssen von der Stadt bleibt der PA nur eine weitere wichtige Einnahmequelle, nämlich das kommerzielle Verleihen der Spielbusse, beispielsweise für Firmen- oder Spielfeste. »Das läuft ganz gut«, erklärt Haas den Geschäftszweig zu einem Standbein für die Pädagogische Aktion, räumt aber auch ein: »Es könnte noch besser sein.« Dass die PA von diesen Einnahmen vollfinanziert werden kann, sei aber nicht möglich.

In seiner über 30-jährigen Geschichte habe es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Spielräume in der Stadt zu erobern. Jetzt ist er auf die Unterstützung der Münchner angewiesen. Wer also alte Winterspielgeräte hat, der kann sie bei der Pädagogischen Aktion abliefern. Nähere Informationen darüber gibt es direkt im Büro in der Augustenstraße 47 unter der Telefonnummer 52 30 06 95. »Man kann auch immer kommen und beim Basteln mitmachen«, lädt Haas alle ein, die für die Kinder in Schwabing Spielräume erobern wollen – und dies auch in den kommenden Jahren. C. Clever-Rott

Artikel vom 10.01.2006
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