Ausflugstipp

„Wo die Puppen wohnen“

Liebevolle kleine Kunstwerke: Das Bauernhofmuseum zeigt „Wo die Puppen wohnen“. Foto: VA

Liebevolle kleine Kunstwerke: Das Bauernhofmuseum zeigt „Wo die Puppen wohnen“. Foto: VA

„Wo die Puppen wohnen“, heißt der Titel der aktuellen Ausstellung im Bauernhofmuseum Jexhof. Der Jexhof ist ein alter Dreiseithof in der Nähe von Schöngeising, Landkreis Fürstenfeldbruck. Neben vielen Veranstaltungen zeigt das dortige Bauernhofmuseum jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu volkskundlichen Themen. Und im Moment wird die Traumwelt der Puppen präsentiert.

Kindheit ist Spielzeit. Selbstverständlich wird jeder sagen. Doch noch im 19. Jahrhundert war die Zeit zum Spielen ein Luxus der wohlhabenden Familien. Und so war auch der Erwerb von Spielzeug zunächst auf diese Kreise beschränkt. Erst im 20. Jahrhundert erreichte das Spielzeug aus den Kaufläden und Bestellkatalogen breite Schichten.

Nicht anders erging es Puppen, Puppenstuben und Puppenküchen. Auch sie unterlagen einem historischen Wandel. Vor 1800 waren die Stuben und Küchen Teile der großen Puppenhäuser und damit Repräsentationsobjekte für Erwachsene, für Fürsten und Stadtadlige. Erst danach machten sie sich gleichsam selbständig und als eigenständige Stuben oder Küchen kamen sie in Kinderhände – zunächst der Gutbürgerlichen. Und seither gelten sie als Abbild der Erwachsenenwelt im Kleinen. Mit Puppen, Puppenhäusern und -küchen zu spielen, war damals wie heute, ein Aneignen und Verarbeiten der Erlebnisse in der realen Welt. Wie die wirkliche Welt auch, so folgten die Einrichtungen der Puppenstuben und Puppenküchen den Modeströmungen.

An den Stuben und Küchen, die das Bauernhofmuseum Jexhof zeigt, entfaltet sich auf diese Weise ein Gang durch die Geschichte in einer Welt im Kleinen. Liebevoll sind diese kleinen Kunstwerke ausgestattet. Auch das kleinste Detail musste stimmen. Von der Blechküche um 1820 bis zum Jugendstilhaus um 1910 und schließlich bis zur Bauknecht-Musterküche aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts reicht die Palette der Miniaturwelten. Im Bereich der Puppen wird der Bogen geschlagen von den wertvollen Porzellanpuppen um 1900 bis zur heiß geliebten Barbiepuppe von 1990. In der Ausstellung werden nicht nur viele Kindheitserinnerungen von Eltern und Großeltern wach, auch die Kinderherzen schlagen höher.

Die Öffnungszeiten sind täglich, außer montags, von 13 bis 17 Uhr. Informationen unter Tel. 0 81 53/9 32 50.

Artikel vom 05.01.2006
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