Die Hauptschule an der Bernaysstraße eröffnet ihre eigene Schulbibliothek

Am Hart · Schmökern erlaubt

Keine schwere Kost: Rektor Sven Friedel (l.) und Dr. Klaus Beckschulte vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels tragen die Bücherkiste in die Bücherei.

Keine schwere Kost: Rektor Sven Friedel (l.) und Dr. Klaus Beckschulte vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels tragen die Bücherkiste in die Bücherei.

Am Hart · Lesen, schmökern, nachschlagen – der kompetente Umgang mit Büchern ist unverzichtbarer Bestandteil der Sprachförderung. Darum weiß auch Sven Friedel, Rektor der Hauptschule an der Bernaysstraße. Schon seit einiger Zeit habe er den Bedarf an sprachlicher Förderung an der Schule erkannt. Jetzt ist der Startschuss gefallen: Seit vergangenem Mittwoch, 23. November, ist die Schule stolzer Besitzer einer eigenen Schulbücherei.

Mit viel Eigeninitiative und der Zusage der Stadt München über einen Zuschuss von 4000 Euro, wurde ein kleiner Nebenraum der Schule lesefreundlich eingerichtet. Ein paar Regale, zwei Tische, Zimmerpflanzen und eine breite Couch – »das muss langsam wachsen«, so Friedel. Die ersten 180 Bücher für die junge Bibliothek übergab in einer kleinen Feierstunde Dr. Klaus Beckschulte, Geschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Nicht irgendwelche Bücher hatte Beckschulte dabei im Gepäck. In den Kisten und Kartons tummelte sich eine handverlesene Auswahl der Bücherschau im Gasteig mit dem Titel »Die 100 Besten«. Darunter Kinder-, Jugend- und Bilderbücher sowie Sachliteratur, denn »die Bücher sollen nicht nur zum Lesen anregen, sondern auch zum Nachdenken und Umdenken«, so Beckschulte bei der Übergabe.

»Wer lesen kann, kann auch die Probleme des Alltags bewältigen«, sagte Beckschulte weiter und zeigte sich beeindruckt von den Darbietungen der Vorlesegruppen der Hauptschule. »Es ist schön zu sehen, wie die Kinder lernen, in andere Perspektiven einzutauchen.«

Auch Friedel zeigte sich verblüfft von der Lesebegeisterung der Schüler: »Da bestimmte ein Buch schon mal für Wochen den Unterricht und wurde immer wieder thematisiert.« Auf diese Weise sei die Schule ihrem »Ziel eine Leseschule zu werden ein großes Stück näher gerückt«. Eine verpflichtende Lesestunde pro Tag reichte jedoch nicht. Mit der neuen Schulbibliothek sei der nächste Schritt getan. Noch breiter gefächert wird ab jetzt also auch das Repertoire der Vorlesegruppe, eine Initiative der Lesebeauftragten Sabine Müller, sein. Ab Dezember wird sie jeden Montag Nachmittag den Grundschülern die spannenden Geschichten und Erzählungen näher bringen. Theaterpädagogin Christine Klankermayer trainiert mit den Schülern der Vorlesegruppe nicht nur das Lesen, sondern auch Ausdruck, Stimmbildung und Schauspielerei. Gerald Feind

Artikel vom 29.11.2005
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