Weihnachtsgewürze duften und sind gesund

»So riecht der Advent«

München · Advent, Advent, ein Lichtlein brennt: Wenn die Küche zur Backstube wird, ziehen herrliche Düfte durchs Haus ­ dank Anis, Nelken, Zimt und CoŠ

Nicht nur, dass die Gewürze gut riechen und schmecken, Gewürze haben durchaus eine wichtige ernährungsphysiologische Bedeutung: Sie steigern die Speichel- und Magensaftproduktion, was zu einer vermehrten Aktivierung von Verdauungs-Enzymen führt wodurch die Stärkeverdauung erleichtert und die Bekömmlichkeit einer Mahlzeit verbessert wird.

Das lakritzähnliche Aroma von Anis kommt in Plätzchen und Brot zur Geltung, schmeckt aber auch in herzhaften Gerichten wie Möhren oder Blaukraut. Das ätherische Anisöl entkrampft den Magen und die Darmwände, daher hilft es bei Blähungen. Anistee ist ein mildes Erkältungsmittel, es wirkt hustenlösend, schleim- und krampflösend. Anisöl fördert auch den Gallefluss und regt den Kreislauf an.

Ingwer schmeckt in Gewürzplätzchen und Konfekt und ist ein wichtiges Gewürz in der asiatischen Küche. Das Gewürz wirkt appetit- und verdauungsfördernd. Seine Scharfstoffe, die Gingerole und Shaogole, regen den Speichelfluss und die Sekretion der Verdauungssäfte an. Zudem kann Ingwer der Reisekrankheit vorbeugen, indem es den Brechreiz im Magen lindert.

Kardamom ist eine wichtige Lebkuchenzutat. Eine Prise davon gibt auch Fleisch- und Fischgerichten einen besonderen Pfiff. Es wirkt leicht antibiotisch. Das Kauen einiger frischer Samen vertreibt Mundgeruch.

Koriander ist ein traditionelles Lebkuchen- und Spekulatiusgewürz, aromatisiert aber auch Fleisch, Fisch und Brot. Sein Duftöl mildert Magenverkrampfungen. Koriander gilt als hervorragendes Mittel gegen Völlegefühl. Nelken sind aus Früchtebrot und Lebkuchen nicht wegzudenken. Sie geben auch Blaukraut, Birnenkompott oder Wildgerichten eine würzige Note. Das ätherische Öl der Nelke regt die Bildung von Magensaft und Galle an und wirkt somit verdauungsfördernd. Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften wird es in Zahnarztpraxen zur Desinfektion verwendet. Es eignet sich auch als Lokalanästhetikum. Eine Nelke, die auf die schmerzende Stelle gelegt, kann Zahnschmerzen lindern.

Piment darf in Lebkuchen nicht fehlen. Es schmeckt aber auch in Soßen, Fisch- und Fleischgerichten. wie alle Scharfstoffe fördert Piment die Bildung von Verdauungsenzymen und regt die Magenperistaltik an.

Zimt schmeckt in Glühwein, in Zimtsternen, Lebkuchen, Früchtebrot und Kompotten. Es stimuliert die Magenschleimhaut und kurbelt die Sekretion von Magensaft an, daher gilt es als Mittel bei Magen-Darm-Störungen: Es soll bei Erbrechen, Übelkeit, Blähungen und leichtem Durchfall helfen.

Artikel vom 14.12.2000
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