Hauptauslöser von Leberkrebs ernst nehmen!

Wer kennt schon Hepatitis B?

München · Gelbe Augen, gelbe Haut, eine schrumpfende Leber, Leberkrebs, Tod ­ dies sind mögliche Auswirkungen einer Infektion mit dem Hepatitis B-Virus. Im ersten Moment lässt uns diese Vorstellung erschaudern, doch solange niemand aus Familie oder Freundeskreis betroffen ist, wird das Problem verdrängt.

Besonders Jugendliche beschäftigen sich nur ungern mit allem, was irgendwie mit Krankheiten zu tun hat. Doch ein Viertel aller Hepatitis B-Infizierten sind Jugendliche und junge Erwachsene. Eine Impfung kann die Krankheit verhindern. Doch nur jeder Fünfte im Alter zwischen 15 und 25 Jahren ist geimpft. Hepatitis B-Viren werden vorwiegend durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Samenflüssigkeit und Scheidensekret übertragen, aber auch durch Speichel und Tränen. Jeder kann sich anstecken.

Jugendliche sind aber auf Grund ihres Lebensstils gefährdeter, da sie beispielsweise häufiger den Geschlechtspartner wechseln. sie gehen bei Sport- und Freizeitaktivitäten ein höheres Risiko ein, so dass es zu Verletzungen kommt. Über das Blut kann beim Versorgen von Schürfwunden oder offenen Wunden das Hepatitis B-Virus übertragen werden. Eine weitere Infektionsgefahr birgt das bei Jugendlichen so beliebte Tätowieren und Piercen, wenn die Nadeln und Werkzeuge nicht absolut steril sind.

Wer einfache Verhaltensempfehlungen einhält, kann das Risiko einer Hepatitis B-Infektion minimieren: Beim Geschlechtsverkehr Kondome tragen, keine Rasierklingen oder Zahnbürsten von anderen benutzen, beim Piercen und Tätowieren darauf achten, dass die Geräte sterilisiert werden und bei der Ersten Hilfe Handschuhe tragen. Doch den besten Schutz vor der Erkrankung bieten neben der Benutzung von Kondomen die Hepatitis B-Impfung. Die Kosten hierfür übernehmen die Krankenkassen. Experten befürchten, dass die Hepatitis B-Fälle in den nächsten Jahren um das 6fache ansteigen werden. Wer sein individuelles Risiko für eine Hepatitis B-Infektion wissen möchte, kann einen kostenlosen Selbsttest anfordern. Der Fragebogen enthält darüber hinaus wichtige Informationen zu dieser Infektionskrankeit.

Den Selbsttest gibt es beim Infozentrum "Service Impfen aktuell", Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt. Montags von 14 bis 17 Uhr steht unter der Rufnummer 0 69/31 40 53 73 eine Ärztin für Gespräche zu Schutzimpfungen bereit.

Artikel vom 14.12.2000
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