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Der Kirchheimer Narrenrat startet am Freitag in die neue Faschings-Saison
Kirchheim · Narrisch im November
Die Prinzengarde der Kirnarra im Fasching 2004/05. Für die Rolle der Prinzenpaare gibt es sogar Wartelisten. Fotos: Verein
Kirchheim · Für manch einen mag es ein jährlich wiederkehrendes Übel sein, doch für viele ist es die fünfte Jahreszeit mit der Lizenz zum Ausnahmezustand. Einfach eine riesige Gaudi. Am Freitag beginnt offiziell die neue Faschingssaison. Auch in Kirchheim. Mit einem »Ein dreifach kräftiges Fi-Dschi« (dieser Schlachtruf bezieht sich auf den Heimstettener See, der auch Fidschi See genannt wird) werden am kommenden Freitag, 11. November, die Kirchheimer Prinzenpaare des Kirchheimer Narrenrats für die neue Saison vorgestellt.
Sie erhalten dabei den Schlüssel der Gemeinde Kirchheim – damit beginnt die Faschingssaison 2006 in der Gemeinde offiziell. Die Veranstaltung mit Tanz und Musik findet dann im Jugendzentrum Kirchheim, Hauptstraße 35, statt.
Wer die neuen Tollitäten sind, die in Kirchheim bald das narrische Zepter führen, bleibt bis zuletzt ein gutgehütetes Geheimnis. Nur soviel: »Die Proben laufen seit dem Sommer sehr erfolgreich und auch die Prinzenpaar-Roben sind praktisch fertig gestellt. Der Proklamation am elften-elften steht also nichts im Wege«, lässt sich Dieter Suhling, Präsident des Kirchheimer Narrenrats, entlocken.
Herrscher über’s Kirchheimer Narrenvolk zu sein, ist übrigens ein heißbegehrter Job. »Prinzenpaare sind bei uns Gott sei Dank nicht schwer zu finden«, versichert Suhling. »Wir haben bei den Kindern eine mehrjährige Warteliste und auch die erwachsenen Prinzenpaare müssen schon mal ein Jahr warten, bis sie dran kommen.« Das Faschingsfieber in Kirchheim scheint also ungebrochen. Dabei ist die »Kirnarra« ein recht junger Verein. Die Geschichte begann im Mai 1987 mit 22 Mitgliedern. Heute sind es weit über 260, von denen etwa 110 aktiv sind. Bei der Proklamation, Inthronisation, einigen Kinderbällen, einem Galaball sowie dem Kehraus. Mit etwa 50 Auftritten ist der Verein im Münchner Fasching vertreten.
Was auf der Bühne so leicht und gekonnt aussieht, dahinter steckt harte Arbeit und viel Schweiß. Die fünf Garden der Kirnarra mit insgesamt 62 Tänzerinnen und Tänzern beginnen bereits im April zu proben, die Erwachsenen trainieren zweimal die Woche zwei Stunden, die Kinder einmal die Woche. »Viele unserer Gardemitglieder finden es toll, dass sie bei uns nicht nur Sport treiben können«, sagt Suhling, »sondern das Einstudierte auch einem breiten Publikum auf der Bühne zeigen können. »Fasching heißt aber nicht auf Kommando lustig sein zu müssen!«, wendet sich Suhling an alle Faschingsmuffel. »Ganz im Gegenteil.
Wer glaubt, dass Fasching mit einer roten Pappnase und dem Ringelhemd zu tun hat, der sollte mal wieder eine Veranstaltung besuchen. Die Zeiten haben sich geändert. Man kann während der Ballsaison einen netten Abend in gepflegter Atmosphäre erleben, das Tanzbein schwingen oder ein nettes Programm sehen. Das Angebot ist vielfältig und es ist sicher für jeden Geschmack was dabei.« Michaela Schmid
Artikel vom 08.11.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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