Lina Schindler aus Denning erhielt Bezirksmedaille

Denning · Die »Institution« von Immanuel

Lina Schindler »dient« seit 65 Jahren der Diakoniestation Immanuelkirche. Dafür wurde sie geehrt: vom Bogenhausener Bezirksrat Anton Spitlbauer (li.) und Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth. 	Foto: Bezirk

Lina Schindler »dient« seit 65 Jahren der Diakoniestation Immanuelkirche. Dafür wurde sie geehrt: vom Bogenhausener Bezirksrat Anton Spitlbauer (li.) und Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth. Foto: Bezirk

Denning · Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern Menschen, die sich in besonderer Weise um das Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille. Am vergangenen Mittwoch, 19. Oktober, ehrte Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth acht Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesundheit und Soziales: darunter Lina Schindler aus München für ihre lebenslange Hilfsbereitschaft.

»Ich diene, bediene«, das bedeute Diakonie auf deutsch, erklärte Jungwirth in seiner Laudatio auf Schindler. Um den Sinn des Wortes zu begreifen, dazu müsse man aber eigentlich kein griechisches Wörterbuch bemühen. Sondern sich nur die Arbeit von Schindler ansehen. Die 87-Jährige lebe die kirchliche Diakonie, sagte Jungwirth.

Über sechs Jahrzehnte diente »Schwester Lina«, wie sie als feste Institution noch heute heißt, ihrer Gemeinde St. Immanuel in Denning. »Ohne sie als Mitgründerin der Diakoniestation – die Pfarrei, ja das ganze Wohnviertel würde wohl ein anderes Gesicht zeigen«, so Jungwirth. »Als Krankenschwester kam sie ins Haus, gewiss; versorgte Gebrechliche und Alleinstehende. Aber da ist das weite Feld des menschlichen Beistands, für das es weder Amt noch Abrechnungsziffer gibt: Wer machte häusliche Besorgungen? Wer tröstete bei schwerer Krankheit? Wer korrespondierte mit Ämtern? Wer ersetzte  kleinen Kindern die Mutter? Wer hielt Totenwache? Wer leistete Hilfe, ob Tag oder Nacht? Lina Schindler verlor darüber niemals große Worte.

Sie handelte: professionell auch im Ehrenamt.« Mit Wärme und unsentimental, mit breiter Sachkompetenz auf den unterschiedlichsten Feldern. Dabei habe Schindler zudem selbst genug zu tun gehabt, erzählte der Bezirkstagspräsident. Ihre Familie mit vier Kindern, ihr Beruf hätte mit Fug und Recht ihr Leben ausfüllen können. Aber Schindlers Begriff des »Nächsten« sei weit darüber hinaus gegangen. »Sie dürfen«, sagte Jungwirth abschließend, »als Vorbild für soziale Verantwortung und bürgerschaftliches Engagement gelten.«

Artikel vom 25.10.2005
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