Theater am Sozialamt feiert 35-jähriges Bestehen mit Jubiläums-Theaterstück

Schwabing · Geburtstags-Valentinade

TamS-Chefin Anette Spola steht zum Jubiläum als »Dirigent des Abends« selbst auf der Bühne. Foto: pa

TamS-Chefin Anette Spola steht zum Jubiläum als »Dirigent des Abends« selbst auf der Bühne. Foto: pa

Schwabing · Ein Schwabinger »Urgestein« feiert 35. Geburtstag – Grund genug also um dem Theater am Sozialamt, kurz TamS, in der Haimhauser Straße zu gratulieren.

Doch das Theater, in dessen Gebäude früher einmal eine Elektrozentrale für die Schwabinger Stromversorgung untergebracht war, und später in ein Brausebad umgewandelt wurde, gibt sich bescheiden: »Wir feiern dieses Jubiläum mit einer kleinen internen Feier und natürlich mit einem Jubiläums-Theaterstück«, erzählt Nicole Seidel vom TamS.

Dabei handelt es sich um eine Hommage an den Gründer des TamS-Theaters, Philip Arp, inszeniert von seiner Partnerin Anette Spola, die auch heute noch die Leitung des Theaters hat. Getreu dem Motto »Hiermit gebe ich nichts bekannt« wird der Zuschauer in die Welt der Valentinaden entführt, mit denen Arp bis zu seinem Tod 1987 bekannt war. »In dem Stück geht es um die Gegensätze, die Arp immer beschäftigt haben, zum Beispiel um Nähe und Ferne, Arm und Reich oder Sein und Schein. Er hat diese Gegensätze nie aufgehoben und wahrscheinlich wollte er das gar nicht«, erläutert Seidel. Dabei entsteht auf der Bühne eine Art Collage aus Szenen, Vorträgen, Gedichten und Prosatexten. Dabei wird unter anderem festgestellt, »dass Müntschän direkt üban Erdmittelpunkt liegt und Feldmoching das auch tut.«

Mit seinen manchmal skurrilen Programmen hat Arp im Laufe der Jahre einige Preise erhalten, darunter den Schwabinger Kunstpreis und den Ernst-Hofrichter-Preis. Auch nach dem Tode Arps und mit der Übernahme der Leitung durch Anette Spola wurde das TamS kein bisschen leiser und bezeichnet sich als »ein Theater der Realität des unwirklichen Zaubers, ein Theater der theatralischen Eigentlichkeit«. Neben den Autoren Robert Walser und Thomas Bernhard, haben auch schon Gerhard Polt und Maria Peschek in verschiedenen so genannten Autorenprojekten mitgewirkt.

Der Zuschauer hat die Möglichkeit, noch bis zum 12. November in die Welt des Philip Arp und den Valentinaden des Karl Valentin einzutauchen. Karten gibt es unter der Telefonnummer 34 58 90. Weitere Informationen über das TamS finden Sie im Internet unter www.tamstheater.de, Aktuelle Neuigkeiten und Termine aus Schwabing und ganz München gibt es unter www.wochenanzeiger.de. Kathrin Schubert

Artikel vom 20.10.2005
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