Peter Geck (KVR) findet auf Bürgerversammlung des BA 4 deutliche Worte

Schwabing · Bogen überspannt

Peter Geck vom KVR erklärte bei der Bürgerversammlung, dass die Verbindung innerhalb der Bögen für Autofahrer durch Poller gekappt werden soll, ähnlich wie bei den Fußgängerverbindungen zwischen den Bögen. Foto: ks

Peter Geck vom KVR erklärte bei der Bürgerversammlung, dass die Verbindung innerhalb der Bögen für Autofahrer durch Poller gekappt werden soll, ähnlich wie bei den Fußgängerverbindungen zwischen den Bögen. Foto: ks

Schwabing · Schon Winston Churchill wusste: die Demokratie ist »die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen«. Doch von Beugewillen konnte auf der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses Schwabing-West keine Rede gewesen sein – der Dauerbrenner Ackermannbogen erhitzte wie auch schon im Jahr zuvor die Gemüter.

Was zunächst mit lediglich zehn Anträgen und reichlich Gelächter begann schlug kurze Zeit später in Zwischenrufe um. Denn noch immer sind sich die Anwohner des Neubaugebietes am Ackermannbogen nicht einig, ob Gustav-Landauer- Bogen, Felix-Fechenbach-Bogen und Rosa-Aschenbrenner-Bogen in Fußgängerzonen umgewandelt werden sollen oder nicht. Bisher handelt es sich bei den Bögen um verkehrsberuhigte Bereiche.

Während sich auf einer Einwohnerversammlung im Juni noch 129 Menschen für die Einführung der Zonen und lediglich 79 dagegen aussprachen, sammelten kurz darauf die Gegner bis zu 300 Unterschriften. Das ärgerte Dr. Angela Schindelhauer, die den Antrag, der Gustav-Landauer-Bogen solle nicht in eine Sackgasse umgewandelt werden, stellte. Denn das sei vor allem für Kinder lebensgefährlich: »Beim Wenden und Rückwärtsfahren können diese leicht übersehen werden«, klagt sie.

Das sah Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) anders: »Ich glaube, die Bögen sind mittlerweile das größte Verkehrsproblem in ganz München. Deshalb habe ich mir den Sachverhalt mehrmals selbst angeschaut, sogar am Wochenende, und mir ist in einer Dreiviertelstunde kein einziges Fahrzeug begegnet«, schildert er. Deshalb sei eine Fußgängerzone überflüssig. Der immer wieder beanstandete Parksuchverkehr bei Großveranstaltungen im Olympiapark solle durch den Umbau in Sackgassen unterbunden werden. Poller verhindern eine Durchfahrt durch die Bögen.

Die zusätzlich aufgestellten Sackgassenschilder sollen zudem beim Fahrer das Gefühl auslösen, hier kaum Parkplätze finden zu können. Bereits in drei bis vier Wochen wolle das KVR mit der Realisierung beginnen. Schon während Gecks Ausführungen war es immer wieder zu Zwischenrufen gekommen. Die Anwohner der Bögen skandierten: »Wir wollen keine Sackgassen« und stellten sogar Gecks Entscheidungslegitimation in Frage, aber der blieb hart: »Wir als Straßenverkehrsbehörde sind dafür zuständig, das ist unsere Legitimation. Straßen sind für alle da nicht nur für die Anwohner«.

Immerhin habe allein das KVR 173 Schreiben gegen die Fußgängerzonen erhalten und lediglich zwei Briefe für die Einführung einer Fußgängerzone: »Das sagt mir, dass die Mehrheit eben anderer Meinung ist, als die anwesenden Bewohner der einzelnen Bögen«. Auch dies wurde zwar mit reichlich Buh-Rufen gewürdigt, aber dennoch sah auch die Mehrheit der Bürger eine Sackgasse als geeignete Lösung und lehnte Schindelhauers Antrag, diese nicht einzuführen, ab. Kathrin Schubert

Artikel vom 12.10.2005
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