Kostenfreie Führung rund um die Stauwehranlage

Oberföhring · Zähmung der reißenden Isar

Eine Führung am Freitag begibt sich auf die Spuren der Oberföhringer Stauwehranlage. Foto: Verein

Eine Führung am Freitag begibt sich auf die Spuren der Oberföhringer Stauwehranlage. Foto: Verein

Oberföhring · Zur letzten Führung diesen Jahres lädt der Verein für Nord-Ost-Kultur am Freitag, 14. Oktober. Thema der kostenlosen Führung: »Kraftstrom Isar«. Treffpunkt, um 16 Uhr, Ziel: Stauwehr, Max-Halbe-Weg. Herr Schwenzer, Kraftwerksmeister, erklärt Entstehung und Bedeutung des Mittleren Isarkanals. An der Oberföhringer Stauwehranlage, erbaut 1920 bis 1924, beginnt der Mittlere Isarkanal, der nach 54 Kilometer bei Moosburg wieder in die Isar zurückfließt.

Der Stromerzeugung dienen entlang der Strecke fünf Kraftwerke. Ein Energiekonzern plant derzeit ein neues Kraftwerk auf der Insel zwischen der Isar und seinem Kanal. Es soll im kommenden Jahr Strom für 1.500 Haushalte liefern. Da das neben dem Stauwehr geplant ist, sind schon Bürgerproteste angekündigt. Im Hinblick auf die unbefriedigenden Wasserverhältnisse in München wurde schon frühzeitig die Korrektur der Isar nördlich der Stadt ins Auge gefasst.

Ab 1806 regulierte man den Wasserlauf und zwang die Isar von Bogenhausen in einen völlig geraden Lauf. Vor dem ersten Weltkrieg begann in Bayern die Umstellung der Energieversorgung von Dampfkraft auf elektrischen Antrieb. Im wasserreichen Oberbayern lag die Nutzung der Wasserkräfte nahe. Oskar von Miller, der Schöpfer des Deutschen Museums, war ein Vorkämpfer dieses Gedankens. Die Ausnützung des Höhenunterschieds von 80 Metern zwischen München und dem isarabwärts gelegenen Moosburg führte zum Kanalbauprojekt zur Stromgewinnung. 1920 begann der Bau und 1929 konnte man das Riesenwerk durch das Erdinger Moos beenden. Zeitweise arbeiteten über 8.000 Arbeiter auf der Baustelle des 51 Kilometer langen Mittleren Isarkanals.

Die ehedem reißende Isar, Isara rapida, war gezähmt. Ihre Kraft fließt nun als elektrischer Strom in die Haushalte.

Artikel vom 11.10.2005
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