Lohhofs-Volleyballer zwischen Tabellen-Führung und tragischen Helden

Lohhof · Das große Kribbeln

Stark am Netz: Gegen die Wiesbadener fehlte den Lohhofern in entscheidenden Momenten schlicht der letzte Biss. Trotzdem ist der Klassenerhalt noch drin, meint Abteilungsleiter Matthias Kock.	 Foto: gf

Stark am Netz: Gegen die Wiesbadener fehlte den Lohhofern in entscheidenden Momenten schlicht der letzte Biss. Trotzdem ist der Klassenerhalt noch drin, meint Abteilungsleiter Matthias Kock. Foto: gf

Lohhof · Für Matthias Kock, Volleyball-Abteilungsleiter beim SV Lohhof, steht fest: Das Volleyball-Fieber ist in der Region ausgebrochen. »Das Saison-Opening bot wirklich eine eindrucksvolle Kulisse und eine tolle Stimmung«, fasste Kock den Doppel-Heimspieltag der beiden Bundesliga-Mannschaften am vergangenen Samstag, 8. Oktober, zusammen.

Rund 350 Besucher fanden den Weg ins Leistungszentrum im Carl-Orff-Gymnasium und bekamen neben neuem Catering-Service, Rahmenprogramm und Animation zwei Spiele geboten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Die Herren verlieren gegen die Gäste aus Wiesbaden mit 1:3 – die Damen setzen ihre Siegesserie zu Hause fort und fegen den SV Interroll Sinsheim mit 3:0 vom Platz.

Während die Damen also in einem eher unspektakulären Match – nach dem ersten Satz brach beim Gegner jeder Widerstand ein – ordentliche Siegerstimmung aufkommen ließen, sorgten die Herren für das Fieber. »Sie hätten es echt packen können«, meint Kock. Doch in den entscheidenden Momenten »fehlt uns noch der nötige Biss, den Sack zu zumachen«. Und so hielten die Wiesbadener immer gut mit, um im entscheidenden Moment ihre Stärken am Netz auszuspielen und zu punkten.

Für Spannung ist bei den Herren also auch in Zukunft gesorgt. »Der Klassenerhalt ist drin«, gibt sich Kock optimistisch. Der Biss komme schon noch, die Stimmung sei durchwegs positiv. »Man darf nicht vergessen, dass Andreas Obermeier derzeit noch auf der Bank sitzt«, kündigt Kock neue Motivationsschübe an. Noch laboriert der Außenangreifer und Leistungsträger an einer Verletzung – die aber gut verheile und »von daher ist da in der Hinrunde noch viel drin«. Personalsorgen plagen die Damen dagegen nicht. Mit fünf ehemaligen Erstligaspielerinnen gut ausgestattet, »haben die Mädels am Samstag wieder gezeigt, dass sie einfach Spaß am Spiel haben«. Vor lauter Spaß steht der SV Lohhof jetzt nach vier Spielen ungeschlagen auf Platz eins der Tabelle der zweiten Bundesliga. »Noch träumt keiner vom Aufstieg«, stellt Kock das Saisonziel »oberes Tabellendrittel« klar.

Neben der sportlichen Ambitionen seien die Vereinsinteressen ohnehin anders gelagert. »Erst kommt die Jugend, dann die Mannschaften und zum Schluss die Bundesliga.«

Trotzdem: »Wenn sich zur Rückrunde eine Tendenz abzeichnet, müssen wir uns schon Gedanken machen«, heißt es mit der gebotenen Vorsicht aus der Abteilungsspitze. Die erste Liga sei nicht nur schönes Renomée, »die muss auch bezahlt werden«. Ob Sponsoren, Gönner und der SV Lohhof einen Aufstieg schultern können entscheide letztlich der Taschenrechner.

»Unser oberstes Ziel ist das Publikum für den Sport zu begeistern«, fegt Kock erst mal den Rechenschieber vom Tisch. »Dieses Kribbeln in der Halle, das ist einfach was ganz besonderes.« Und es war da, beim Saison-Opening am vergangenen Samstag.

Der nächste Kribbel-Tag ist der Doppelheimspieltag am 22. Oktober. Gerald Feind

Artikel vom 11.10.2005
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