Pfarrei St. Joseph will Hilfestellung auf dem Weg zurück ins Berufsleben bieten

Schwabing · »Der Herr wird’s richten«

Mit dem Gesprächskreis will Schwester Bernadette von der Pfarrei St. Joseph Arbeitslosen helfen. Ob ihr Konzept aufgeht, wird sich zeigen.	 Foto: ks

Mit dem Gesprächskreis will Schwester Bernadette von der Pfarrei St. Joseph Arbeitslosen helfen. Ob ihr Konzept aufgeht, wird sich zeigen. Foto: ks

Schwabing · Die steigende Arbeitslosigkeit macht auch vor Schwabing nicht Halt. Auch in dem Stadtteil sind immer mehr Menschen ohne Arbeit. Um ihnen erste Hilfestellungen auf dem Weg zurück in die Arbeitswelt zu ermöglichen, bietet nun die Pfarrei St. Joseph einen ökumenischen Gesprächskreis für Arbeitslose an.

»Ich beschäftige mich bereits länger mit diesem Thema und auch mit Armut. Die Arbeitslosen suchen Hilfe, deshalb sind wir auf dem Weg ein Gesamtprojekt zu gestalten«, erklärt Gesprächskreis-Initiatorin Schwester Bernadette.

Zunächst wird einmal im Monat ein Gesprächskreis stattfinden. Aber auch zum Montagsgebet um 16.30 Uhr sind Arbeitssuchende eingeladen: »Da wird der Wandel stattfinden, da bin ich mir sicher. Denn Gott ist für alle da, ob Moslem oder Katholik – aber man muss sich dessen bewusst werden«, erklärt Schwester Bernadette.

Beim ersten Treffen vor wenigen Wochen waren bereits 20 Menschen zu Gast, aus allen Alters- und Berufsschichten. Einige von ihnen wurden auch gleich mit Arbeit eingedeckt: »Ich möchte einen Sozialfonds gründen. Diese Aufgabe habe ich einem arbeitslosen Juristen aufgetragen. Solche Arbeitsaufteilung soll in Zukunft öfter geschehen«, hofft Schwester Bernadette.

Dabei zählt sie auch auf eine geplante Internetseite, auf der offene Stellen ausgeschrieben werden sollen. Denn die Hauptprobleme liegen für sie klar auf der Hand: »Die Arbeitslosen schämen sich. Zudem bricht ihr Freundeskreis weg und sie haben das Gefühl, dass niemand sie braucht.« Dem möchte sie entgegenwirken, natürlich immer mit der Unterstützung von oben. »Der Herrgott wird es richten, für ihn sind alle Menschen gleich, keiner ist benachteiligt, wer an ihn glaubt, dem kann geholfen werden«. Dabei könne die Kirche auch eine Art geschützter Raum für diejenigen sein, denen ihre Situation peinlich ist.

Das Projekt war ihr auch Anlass, über einen sozialen Umschlagsplatz nachzudenken. Denn wenn sich der Gesprächskreis und das Arbeitsnetzwerk erst einmal etabliert haben, sollen auch Medikamente und andere Hilfsgüter ausgetauscht werden. Das erste Montagsgebet findet am kommenden Montag, 3. Oktober, um 16.30 Uhr statt. Es ist nicht verpflichtend für Besucher des Gesprächskreises, der das nächste Mal am Montag, 17. Oktober um 19 Uhr stattfindet. Kathrin Schubert

Artikel vom 29.09.2005
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