Niedersachsens erster Almabtrieb findet Unterstützung

Milbertshofen / Klein Escherde · Brauchtums-Botschafter

Überwachten den ersten Almabtrieb in Niedersachsen fachnmännisch: Das Zitherduo Jutta Appel (l.) und Seffi Wetter. 	Foto: Privat

Überwachten den ersten Almabtrieb in Niedersachsen fachnmännisch: Das Zitherduo Jutta Appel (l.) und Seffi Wetter. Foto: Privat

Milbertshofen / Klein Escherde · Weiß-blau geschmückte Straßen, ein großes Festzelt und buntes Trachten-Allerlei – Ein Anblick, den das »Zitherduo Jutta und Seffi« aus Milbertshofen eigentlich gewohnt ist. So viel bayerisches Brauchtum allerdings im niedersächsischen Klein Escherde, Kreis Hannover, zu entdecken, verblüffte die beiden schon gehörig.

Obwohl: Sie hätten sich’s ja denken können. Schließlich war das »Zitterduo Jutta und Seffi« eingeladen worden zum ersten Almabtrieb in Niedersachsen. Der Radiosender Bayern 1 hatte im Vorfeld nach Bayerischen Originalen für das Rahmenprogramm der niedersächsischen Premiere gesucht. Neben den Rothaler Musikanten, Schuhplattlern, Goaßlschnalzern und Trachtengruppen war auch das Zitherduo aus dem Münchner Norden in den Kreis der kulturellen Botschafter berufen worden.

Rund 6.000 Besucher tauchten am vergangenen Samstag ein in die Welt Bayerischen Brauchtums. »Wir waren überwältigt von der Euphorie«, erinnert sich Zitherspielerin Jutta Appel. »Sogar als wir die Heimreise antraten haben uns noch viele nachgewunken.« Ein leises »Pfiad Eich!« wird’s gewesen sein, nachdem die Almabtrieb-Gäste am Abend zuvor bis in die frühen Morgenstunden gefeiert hatten.

Allen voran der Bürgermeister von Klein Escherde, Hans Fischl. Seit Samstag selbst stolzer Besitzer einer Zitherduo-CD stieg der leidenschaftliche Zitherspieler kurzerhand beim Duo ein – und das in Bayern so weit verbreitete Schunkeln hielt binnen kurzem seinen Einzug in norddeutsche Gefilde jenseits des Weißwurst-Äquators. Fast vergessen waren am Abend aber die eigentlichen Hauptakteure vom Samstag. Dabei hatten sich die zwölf Kühe für den einen Kilometer langen Almabtrieb schon drei Wochen zuvor intensiv vorbereitet. Um das Vieh an Rummel und Tohuwabohu schon vorab zu gewöhnen wurden weder Kosten noch Mühen gescheut.

Schon Wochen vor dem eigentlichen Spektakel baumelten die ersten Glocken an den Hälsen. Erste »Gehversuche« von Weide zu Weide waren Teil der Vorbereitungen. Für die zünftige Einstimmung auf Blasmusik und Publikumsgeräusche sorgte ein Transistorradio auf der Weide. Gerald Feind

Artikel vom 27.09.2005
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