Der EHC startet in die erste Bundesliga-Saison

Der gute Riecher des Managers

Sonst wirkt es ja immer etwas komisch, ausgerechnet im August in eine kühle Eishalle zu gehen, um sich den Wintersport Nummer Eins anzuschauen. Doch angesichts der heurigen herbstlichen Bedingungen, passt plötzlich auch Eishockey und Sommer richtig gut zusammen.

In München sowieso, schließlich beginnt in rund vier Wochen die allererste Bundesliga-Saison für die Mannen des EHC München. Die aktuelle Spielzeit hat für Mannschaft, Betreuer und Trainergespann am vergangenen Montag begonnen. Da fand nicht nur das erste Training in der heimischen Olympia-Eishalle statt, sondern war für die in allen Bereichen runderneuerte Mannschaft auch die erste Gelegenheit, sich kennenzulernen. Denn neu wird in diesem Jahr für den EHC München fast alles sein: Eine neue Mannschaft muss sich in neuen Stadien gegen neue Gegner in einer neuen Liga behaupten und sich am Ende möglichst nicht auf den letzten beiden Tabellenplätzen wiederfinden. Denn das würde den Abstieg in die soeben erst entfflohene Oberliga bedeuten. Doch vom Abstieg des EHC München gehen die meisten Eishockey-Experten nicht aus. Viele trauen der Mannschaft des kanadischen Coaches Gary Prior sogar einen Platz unter den ersten Acht zu. Das würde dann sogar die Teilnahme an den Playoffs bedeuten. Doch beim EHC München will man davon nichts wissen. Im Gegenteil: „Wir spielen gegen den Abstieg“, sagen unisono Präsident Jürgen Bochanski, Manager Christian Winkler und Coach Prior. Und schon diese Aufgabe ist schwer genug. Schließlich gilt die Bundesliga als recht ausgeglichen und beim EHC sind mit Goalie Joey Vollmer, Verteidiger Manuel Hiemer und den Stürmern Alexamder Leinsle, Sebastian Schwele und Fabian von Schilcher immerhin noch fünf Spieler im Kader, die vor drei Jahren noch Bayernliga gespielt haben beim EHC. Um diese zugegeben sehr talentierten nunmehr zweifachen EHC-Aufstiegshelden und den Führungsspielern der vergangenen Saison wie Mike Burman, Schorschie Kink oder Mario Jann, hat Christian Winkler eine Mannschaft aus gestandenen Bundesligaspielern und vor allem schussstarken Kontingentspielern zusammengestellt. Vor allem der Sturm um die neuen Kanadier und Amerikaner im Kader Dan Carlson, T.J. Guidarelli, John Goodjohn und der derzeit verletzte John Sicinski verspricht einige Tore. Am vergangenen Wochenende fanden die ersten beiden Testspiele statt. Gegen den letztjährigen Oberligarivalen aus Riessersee gab es ein vom Ergebnis her, recht mageres 2:2. Die Tore hatten Dan Carlson und „Butzi“ Mayr erzielt. Wobei letzterer, der letztes Jahr noch für Riessersee spielte, sich derzeit nur auf Probe beim EHC befindet und sich während der Vorbereitung für einen Vertrag empfehlen möchte. Die Chancen stehen gar nicht schlecht: Schließlich erzielte Mayr auch beim Testspiel am Sonntag gegen Bieitgheim-Bissingen ein Tor. Am Ende stand es gegen die als sehr stark eingestuften Bietigheimern höchstverdient 3:1 für den EHC. Die übrigen Tore erzielten T.J. Guidarelli und Schorschie Kink. Jeweils auf Vorarbeit des neuen Verteidigers Christopher Schadewaldt. Dieser spielte letztes Jahr übrigens noch in Bietigheim. Scheint, dass Winkler ein gutes Näschen besitzt, was Neuzugänge angeht. Filippo Cataldo

Artikel vom 27.08.2005
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