Stadionfest: Der EHC München präsentiert sich seinen Fans

Die Helden der Eisfläche

Mit vielen neuen Spielern geht der EHC mit verstärktem Sturm in die Offensive in der neuen Liga. „Wir spielen gegen den Abstieg!“ — Auch wenn die sportliche Leitung eher zurückhaltend bleibt, die Fans hoffen auf gute Spiele und mehr als nu

Mit vielen neuen Spielern geht der EHC mit verstärktem Sturm in die Offensive in der neuen Liga. „Wir spielen gegen den Abstieg!“ — Auch wenn die sportliche Leitung eher zurückhaltend bleibt, die Fans hoffen auf gute Spiele und mehr als nu

Zwei Wochen noch, dann wird es ernst für die Eishockey-Spieler des EHC München. Zum Start könnte es auch gleich zu einem ersten Saisonhöhepunkt kommen, denn am 11. September gastiert in der ersten Runde des DEB-Pokals der DEL-Spitzenclub Kölner Haie beim Bundesliga-Aufsteiger vom Oberwiesenfeld.

Davor aber warten auf die Mannschaft noch zwei Wochen voller Training, Testspielen, Training und noch mal Training.

Das Samstagsblatt und die Münchner Wochenanzeiger werden natürlich auch in dieser Saison wieder jede Woche im Olympia-Eisstadion sein und von den Geschehnissen rund um das Münchner Team berichten. Doch bevor die Saison losgeht, möchten wir Ihnen das neue Münchner Bundesligateam und die Liga vorstellen.

Die Trainer Chefcoach Gary Prior kam erst zum Ende der letzten Saison zum EHC. Der frühere Profi und DEL-Trainer (unter anderem in Augsburg) übernahm das Team nach der Entlassung von Schorsch Kink, der Interimstrainer und Mitglied einer Troika zusammen mit EHC-Manager Christian Winkler und Beirat Harry Birk war. Nach einigem Zögern und mit dem Segen seiner Frau hat Prior seinen Vertrag bei den Münchnern verlängert und ist nun alleiniger Chefcoach. Der ehemalige Torwart Christian Winkler unterstützt ihn aber – neben seiner Hauptaufgabe als Manager – weiterhin als Torwarttrainer.

Die Liga Erstmals in dieser Spielzeit heißen die Gegner des EHC München nicht mehr Klostersee oder Hügelsheim, sondern Regensburg, Straubing, Bietigheim, Wolfsburg oder Landshut. Doch nicht nur die Namen der Gegner sind klingender, auch die Liga insgesamt ist attraktiv: Die 14 Vereine spielen in einer Doppelrunde (jede Mannschaft spielt also vier Mal gegeneinander) die Platzierungen für Play-Offs und Play-Downs aus. Die ersten Acht spielen dann um den Aufstieg in die DEL, die übrigen müssen versuchen, nicht zu den zwei letzten Vereinen zu gehören. Das würde nämlich den Abstieg bedeuten. Übrigens scheint es so, als ob nach dieser Saison der sportliche Aufstieg in die höchste Liga abgeschafft werden soll. Das würde dann bedeuten, dass die Bundesliga die oberste Liga wäre, in der der EHC München spielen könnte. Denn, dass man sich in München, wie in der Vergangenheit geschehen, erneut einen DEL-Platz erkaufen wird, ist doch eher unwahrscheinlich. Zu negativ war das Ergebnis das letzte Mal, als nach nur drei Jahren das DEL-Team München Barons nach Hamburg verkauft wurde.

Der EHC München wird in diesem Jahr von den meisten Experten als ziemlich stark eingestuft. Mit etwas Glück ist vielleicht sogar die Play-Off-Teilnahme drin. Doch die sportliche Leitung möchte davon nichts wissen. Sie betont: „Wir spielen gegen den Abstieg!“

Die Mannschaft Christian Winkler hat in der Sommerpause das Gesicht der Mannschaft doch sehr verändert. Immerhin 14 Aufstiegshelden haben oder mussten den Verein verlassen, 13 neue Spieler wurden bislang geholt. Im Team befinden sich aber auch noch immerhin fünf Spieler, die vor drei Jahren noch mit dem EHC in der Bayernliga gespielt haben. Diese „doppelten Aufstiegshelden“ um Goalie Joey Vollmer und Kapitän Fabian von Schilcher sind natürlich absolute Fanlieblinge. Und das Beste: Kaum einer zweifelt an ihrer Bundesligatauglichkeit!

Die Torhüter Joey Vollmer, der etatmäßige Torhüter der vergangenen Jahre, quält sich derzeit mit einem Bänderriss herum. Der Hexer im Tor des EHC München hat mit Leonhard Wild, der aus Essen kam, in diesem Jahr starke Konkurrenz bekommen. Beide eint, dass sie noch recht jung sind und dennoch schon Pokalspieler wurden! Als dritten Goalie steht den Münchnern Andreas Nick vom Kooperationspartner vom DEL-Club und letztjährigem Pokalspieler Ingolstadt zur Verfügung. Tendenz: Am Anfang der Saison wird Wild im Tor stehen, doch Hexer Joey Vollmer wird seine Einsätze nach auskurierter Verletzung sicherlich kriegen. Vielleicht werden sie sich auch abwechseln. Egal, wer von den beiden spielt: Die beiden könnten zum stärksten Torhüterteam der Liga werden!

Die Abwehr Mit sieben Spielern ist die Abwehr etwas dünn besetzt, zudem sind nur noch zwei aus dem letzten Jahr dabei. Schon vergangenes Jahr war die Abwehr oft die Schwachstelle des EHC, das wird sich auch in diesem Jahr wohl nicht ändern. Auch, wenn dem Kanadier und letztjährigem Kopf der Mannschaft, Mike Burman, mit Rich Bronilla ein ebenso schussgewaltiger wie erfahrener Verteidiger zur Seite gestellt wurde und außer EHC-Urgestein Manuel Hiemer und Jungstar Ferdinand Zink alle anderen Verteidiger sehr viel Bundesliga-Erfahrung besitzen. Doch wenn die Abwehr richtig zusammen findet, könnte sie zur sicheren Bank werden. Außerdem stehen ja hervorragende Torhüter hinter ihnen! Burman und Bronilla sind übrigens auch für zahlreiche Tore und Assists gut.

Der Sturm Im vergangenen Jahr war dieser Mannschaftsteil sehr ausgeglichen besetzt, nur ein richtiger Knipser fehlte, der aus keiner Chance ein Tor macht. Mit den Amerikanern T.J. Guidarelli (kam aus Riessersee), Dan Carlson (wurde Torschützenkönig in der höchsten englischen Liga) und den Kanadiern John Sicinski (aus Stuttgart) und Kris Goodjohn (aus Kanada) stehen jetzt sogar vier solcher Knipser beim EHC unter Vertrag! Verstärkt wird der Sturm durch die Aufstiegshelden und Publikumslieblinge Schorschie Kink, Fabian von Schilcher, Mario Jann, Alexander Leinsle, EHC-Urgestein Basti Schwele und den beiden Talenten Patrick Vogl und Andreas Attenberger. Aus Bad Tölz kam außerdem noch Florian Zeller. Im Probetraining befindet sich derzeit noch der Garmischer Christian „Butzi“ Mayr. Dieser hat in den bisherigen zwei Testspielen jeweils getroffen und bislang auch sonst überzeugt. Tendenz: Wenn er auch in den kommenden Testspielen überzeugt, bekommt er wohl einen Probevertrag bis Dezember. Ob mit oder ohne Mayr – Coach Gary Prior wird bei diesem Sturm keine Probleme haben, vier gute Reihen zu bilden. Unser Tipp: Dan Carlson könnte die Überraschung der Saison werden und die meisten Tore schießen. Konkurrenz könnte er, wenn er sich schnell an die größere Eisfläche in Deutschland gewöhnt, von John Goodjohn bekommen. Von den deutschen Spielern wird wahrscheinlich Schorschie Kink den größten Schritt nach vorne machen. Wenn er so weiter spielt wie vergangenes Jahr, wäre er sogar ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft.

Artikel vom 25.08.2005
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