Fahrradführerschein für Münchner Schulkinder

München · Vorsicht beim »Toten Winkel«

Besonders wichtig: Dass Kinder über den »Toten Winkel« Bescheid wissen. Foto: Polizei

Besonders wichtig: Dass Kinder über den »Toten Winkel« Bescheid wissen. Foto: Polizei

München · Im Rahmen der Verkehrssicherheitsaktion 2006 hat sich die Polizei die Verringerung der Anzahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr zum Ziel gesetzt. Zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern gehören auch die Fahrradfahrer. Die Verkehrsunfallstatistik des 1. Halbjahres 2005 bestätigt dies.

Bei den Getöteten waren 27 Prozent, bei den Verletzten 26 Prozent als Radfahrer unterwegs.

Um Kinder auf die unfallfreie Teilnahme am Straßenverkehr vorzubereiten, führt die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und -aufklärung an allen 229 Grund-, Förder-, Privat- und muttersprachlichen Schulen der Landeshauptstadt und des Landkreises München das Programm der Radfahrausbildung in der 4. Klasse durch. Hierzu sind die 12 Jugendverkehrsschulen mit 24 Beamten des Polizeipräsidiums München täglich von März bis Anfang Dezember an den Schulen im Einsatz.

Im vergangenen Schuljahr nahmen insgesamt 12.145 Schüler und Schülerinnen (Stadt: 9.077, Landkreis: 3.068) aus den verschiedenen Schularten an der Schulung teil. Damit wurden 97,5 Prozent aller ausbildungsfähigen Kinder erreicht. 11.511 Schüler haben die Prüfung erfolgreich abgelegt und sind somit stolze Besitzer des »Fahrradführerscheins«.

Vor der umfangreichen Ausbildung durch Schule und Polizei sollten die Kinder nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren, rät die Polizei. Die erwachsenen Fahrradfahrer können selber einen großen Beitrag zur Verringerung der Unfallzahlen leisten, wenn sie sich an die Radfahrausbildung erinnern, die Verkehrsregeln beachten und damit den Kindern ein gutes Vorbild geben, z. B. auch durch das Tragen eines Fahrradhelmes.

Die Radfahrausbildung besteht aus drei Übungseinheiten auf dem Übungsplatz der Schule von jeweils 90 Minuten pro Klasse. Danach folgt die Prüfung und als letzter Termin die Fahrt in die Verkehrswirklichkeit. Schwerpunkte in der Ausbildung sind die Regel »rechts vor links«, das Linksabbiegen, Vorfahrtsregelung durch Verkehrszeichen und Ampel und, ganz besonders wichtig, der »Tote Winkel«!

Zur Prüfung gehört auch ein theoretischer Teil, in dem die Kinder 20 Fragen eines Testbogens beantworten müssen. Nur wer erfolgreich die Prüfung abgeschlossen hat, darf dann an der Fahrt in der Verkehrswirklichkeit teilnehmen: Gemeinsam mit den Verkehrserziehern der Polizei und den Lehrkräften wird in kleinen Gruppen (3 bis 5 Schüler) eine vorher festgelegte Strecke im Bereich der Schule gefahren. Die Fahrt dauert etwa 20 Minuten pro Gruppe.

Die Kinder fahren dabei mit ihren eigenen Fahrrädern, die vorher auf Verkehrssicherheit überprüft worden sind. Wie im Schulhof wird auch in der Verkehrswirklichkeit nur mit Helm gefahren.

Artikel vom 09.08.2005
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