Albrecht Ackerland über Gefahrenabwehr

„Da schau her“

Die Bedrohungen nehmen immer mehr zu, das merken sicherlich auch Sie. Nein, nicht die Bedrohungen aus dem Saarland und Wolfratshausen und Hannover und Berlin und Templin und Weißgottnochwoher. Es sind die Gefahren aus dem Tierreich, die uns terrorisieren.

Zum Glück aber gibt es die Feuerwehr, die stetig für die innere Sicherheit sorgt in dieser immer riskanter werdenden Stadt.

Dass die Gefahren zunehmen, das bewiesen erst kürzlich wieder etliche Einsätze der Münchner Berufsfeuerwehr. Für den Auftakt der neuerlichen Serie mussten die Floriansjünger noch nicht einmal ausrücken. Die Feuerwehr vermeldete: „Ein junger durchnässter und unterkühlter Turmfalke stand vor dem Eingang der Hauptfeuerwache und begehrte um Einlass. Die Beamten ließen sich nicht lange bitten und nahmen das Tier in die wärmende Unterkunft auf.“ Eine solche Furchtlosigkeit beweist sonst keiner.

Doch die Bedrohung nahm kein Ende, schon am nächsten Tag setzte sich der Schrecken fort.

Ein südamerikanisches Wasserschwein schwamm mit wohl attentäterischer Absicht den Auer Mühlbach hinab, nachdem ihm die Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt in Hellabrunn gelungen war. Doch unsere Feuerwehr konnte abermals die Gefahr abwenden – das Killerschwein wurde eingefangen.

Wohl beeindruckt von all dieser Selbstlosigkeit handelte tags darauf eine Frau. Sie hatte auf der Harthauser Straße eine Schlange bemerkt. „Geistesgegenwärtig stülpte sie einen Abfallkorb über das Tier“ – so die bewundernden Worte aus Feuerwehrkreisen. Schließlich wurde ein Reptilienterrorexperte der Brandwache zugezogen, der den vermeintlichen Schläfer als einheimische Ringelnatter identifizierte. Fingerabdrücke konnten keine genommen werden, so wurde das Tier ohne erkennungsdienstliche Behandlung abgeschoben – ans Isarhochufer.

Bleibt zu hoffen, dass die Bedrohungen nicht noch weiter zu nehmen. Doch selbst, wenn bald Schnecken, Zecken, Bullen, Mücken oder Heuschrecken an unsere Unversehrtheit wollen – die Feuerwehr wird uns schützen!

Artikel vom 14.07.2005
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