Unterlassene Hilfeleistung an der Kreuzung Dachauer-/Marsstraße bei siebenjährigem Kind.

Fahrerflucht ­ Kind verletzt

Am Donnerstag, den 16. November, gegen 19.55 Uhr, brachte meine siebenjährige Tochter ihre gleichaltrige Freundin unter meiner Beobachtung (ich stand an meinem Wohnzimmerfenster) nach Hause. Dazu mussten die beiden Mädchen nur die Marsstraße (Ecke Dachauer Straße) überqueren.

Meine Tochter war mit ihrem Roller unterwegs und bereits wieder auf dem Rückweg. Ich sah, wie sie an der genannten Kreuzung stand und ­ mit mehreren Erwachsenen links und rechts neben ihr ­ auf das Grünlicht wartete.

Plötzlich raste eine Radfahrerin, auf dem Fahrradweg von links kommend, auf die Kreuzung zu, um gerade noch vor den Autos der Querstraße (Dachauer Straße) sowie den wartenden Fußgängern an der Marsstraße passieren zu können. Obwohl die Ampel für die Radfahrerin bereits auf »Rot« war und die Fußgänger schon einen Schritt nach vorne taten, da die Ampel gerade auf Grün umgeschaltet hatte.

Meine Tochter rollte mit dem Roller ebenfalls vor, da passierte es schon: Die Radfahrerin prallte von der Seite kommend gegen meine Tochter, dabei kippte die Radfahrerin um, konnte sich mit dem rechten Fuß noch abstützen, während meine Tochter hinfiel. Ein direkt danebenstehender Passant beugte sich über mein Kind, um es aufzuheben. Ich lief sofort auf die Straße.

Meine Mutter, die ebenfalls im Zimmer war, trat schnell ans Fenster und beobachtete, wie die »Raserin«, ohne sich aufzuhalten, also kommentarlos ­ im Eiltempo davonraste!! Keiner der Augenzeugen hielt sie auf!!

Ich war nun vor dem Haus auf der Straße und sah, wie mein Kind ­ völlig aufgelöst und verwirrt ­ zum Haus wankte, mir entgegen.

Alle Fußgänger, die neben meiner Tochter an der Ampel standen und somit diesen Vorfall beobachtet hatten, waren zu diesem Zeitpunkt bereits weg. Ohne sich um das Kind zu kümmern, waren sie weitergelaufen, um die andere Straßenseite noch bei »Grün« erreichen zu können.

Als ich zu meinem Kind kam, war also kein Augenzeuge mehr da. Ich brachte meine Tochter sofort zum notärztlichen Notdienst; bei der Untersuchung stellte man fest, dass sie sich eine Kopfverletzung zugezogen hatte. Sie ist heute noch in ärztlicher Behandlung und klagt immer noch über Kopfschmerzen. Die Folgen sind noch nicht abzusehen.

Wie kann man einem Kind ein solch egoistisches, für mich unbegreifliches Verhalten erklären? Soll das ein Vorbild für unsere Jugend sein? Ich finde das unentschuldbar!!! Branka Nuic

Artikel vom 06.12.2000
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