Die Geschichten der Stars – Gitte Hænning im Portrait

München - „Gitte, Wencke, Siw – die Show“

Sie liebt den Jazz – und sie lebt ihn auch auf der Bühne mit allen Emotionen aus: Gitte Hænning. 	Fotos: VA

Sie liebt den Jazz – und sie lebt ihn auch auf der Bühne mit allen Emotionen aus: Gitte Hænning. Fotos: VA

Vom 11. bis 30. Oktober präsentiert das Deutsche Theater Entertainment pur auf seiner Bühne! Gitte Hænning, Wencke Myhre und Siw Malmkvist sind in einer ersten gemeinsamen Show zu erleben.

Anfang der sechziger Jahre eroberten die drei Sängerinnen die Herzen der Nation im Sturm und mischten die angestaubte Schlagerwelt der Wirtschaftswunderzeit gehörig auf. Heute sind sie kein bisschen leiser geworden und bieten in ihrer Show ein temporeiches Programm mit viel Witz und Ironie. Begleitet werden Gitte, Wencke und Siw von einer erstklassigen Live-Combo unter der Leitung des Ex-Abba-Pianisten Anders Eljas. Die musikalische Bandbreite reicht von Jazz, Rock und Chanson bis hin zu den unvergessenen Evergreens der drei Schlagerikonen. Die Dänin Gitte Hænning machte im Laufe ihrer Karriere nicht nur die Sonnenseiten des Showbusiness mit. Doch der Blick in ihre Vita zeigt, dass der einstige Teeniestar mit den Jahren reifer geworden ist – wenngleich eine Liebe geblieben ist: die zum Jazz.

Aus dem Schatten des Vaters – vom Kinder- zum Teeniestar Gitte Hænning, die 2004 ihr 50. Bühnenjubiläum feierte, wurde am 29. Juni 1946 als Gitte Hænning-Johansson in Aarhus, Dänemark, geboren. Als Tochter eines bekannten dänischen Volkssängers und Komponisten wuchs sie mit der Musik auf und nahm schon im Alter von acht Jahren gemeinsam mit ihm ihre erste Schallplatte auf. 1958 erhielt sie den ersten eigenen Plattenvertrag und stürmte fortan als Teeniestar die dänischen Hitparaden.

Die Sache mit dem Cowboy... Gitte nahm in dieser Zeit auch schon deutschsprachige Titel auf, der große Durchbruch kam aber 1963 bei den Deutschen Schlagerfestspielen in Baden-Baden. Der Titel „Ich will ‘nen Cowboy als Mann“ brachte ihr den Sieg und Platz 1 in sämtlichen Hitparaden. Preise wie z. B. die Goldene Schallplatte folgten. Mit dem Schlagersänger Rex Gildo sang sie im gleichen Jahr den Erfolgshit „Vom Stadtpark die Laternen“, der insgesamt 25 Wochen in den Charts stand und beide zum Traumpaar der 60er Jahre machte. Nach einigen weiteren gemeinsamen Singles und einer LP beendete Gitte die musikalische Zusammenarbeit, um sich wieder verstärkt ihrer Solokarriere widmen zu können.

Neuorientierung, Auszeit und Comeback In den 70er Jahren zählte Gitte mit Titeln wie „Junger Tag“, „Ich hab‘ die Liebe verspielt in Monte Carlo“ und „So schön kann doch kein Mann sein“ zu den Topstars der deutschen Musikszene. Sie war mittlerweile zu einer selbstbewussten jungen Frau gereift und eroberte mit anspruchsvollen Songs und Texten erfolgreich ein neues Publikum. Deutlich hörbar war dies auf dem Album „Was wär‘ ich ohne dich“ von 1976. Nach Ehekrise und Scheidung kam es Ende der 70er Jahre zum Karriereknick. Bereits 1980 jedoch gelang Gitte mit der Coverversion der Andrew Lloyd Webber-Nummer „Take that look off your face“ (bekannt unter dem deutschen: „Freu‘ dich bloß nicht zu früh“) ein Comeback. Vier erfolgreiche Alben folgten, dann orientierte sie sich Anfang der 90er Jahre neu. Sie zog nach Berlin und übernahm 1995 die weibliche Hauptrolle im Musical „Shakespeare and Rock’n’Roll“ – ein Kritiker- und Publikumserfolg. Nach Engagements in Dänemark, auch am Theater, erschien 1998 das Album „My favorite songs“ mit Adaptionen großer Popklassiker von Elton John, Eric Clapton usw.

Gitte und der Jazz – eine lebenslange Verbindung Eine besondere Leidenschaft Gitte Hænnings gilt seit Anbeginn ihrer Karriere der Jazzmusik. Bereits in den 60er Jahren arbeitete sie mit großen Jazzmusikern zusammen – u.a. mit Oscar Pettiford und Stan Getz. Vom Brenda-Lee-Hit „I’m sorry“ nahm sie 1960 eine sehr gelungene deutsche Fassung auf. Im Laufe der Jahre gab Gitte regelmäßig sehr erfolgreiche Jazzkonzerte, besonders gefeiert wurde 1998 ihre „Jazz-im-Frack“-Tour, die sie zusammen mit ihrem Vater Otto Hænning bestritt. Gitte über sich: „Ich hatte immer das Bild im Kopf, dass ich meine alten Tage als alte Lady beenden werde – in einer Hand eine Flasche Whisky und in der anderen eine Zigarre – singing the Jazz.“

Artikel vom 07.07.2005
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