Sachbeschädigung am Jugendbürgerhaus Hochbrück sorgt für Irritationen

Garching · Dachkraxler am Werk

Kein Grund zur Sorge: Isabelle Dubois und Teamleiterin Helga Madlener erleben nur selten Sachbeschädigungen am Jugendbürgerhaus Hochbrück.	Foto: gf

Kein Grund zur Sorge: Isabelle Dubois und Teamleiterin Helga Madlener erleben nur selten Sachbeschädigungen am Jugendbürgerhaus Hochbrück. Foto: gf

Garching · Jemandem »aufs Dach steigen« – das sagt man manchmal so. Doch der gipfelstürmerische Balanceakt birgt mitunter heimtückische Stolperfallen. So wie Anfang Juni auf dem Dach des Jugendbürgerhauses Hochbrück. Unbekannte tummelten sich verbotenerweise dort oben, vermutlich in der Nacht vom 11. auf 12. Juni.

Sie hinterließen eine zerborstene Lichtkuppelscheibe – nicht der erste Schaden dieser Art im Jugendbürgerhaus Hochbrück. »Eher zufällig entdeckte mein Kollege Jan Stepputtis das Loch«, erinnert sich Isabelle Dubois, seit April im Jugendhaus beschäftigt, an den 14. Juni, den ersten Öffnungstag nach dem Wochenende. Es sieht auch nicht besonders dramatisch aus, das etwa Turnschuhgroße Loch im Plexiglas. Trotzdem beläuft sich der Schaden laut Angaben von Michael Kubon, zuständig für den Gebäudeunterhalt bei der Stadt Garching, »auf 400 bis 500 Euro«.

Viel größer, das befürchtet zumindest Jugendbürgerhaus-Teamleiterin Helga Madlener, könnte der Image-Schaden sein. Erste Meldungen über das zerdepperte Fenster sprachen von »Randalierern« und wiederholten Vorkommnissen. Fast so, als seien solche Sachbeschädigungen an der Tagesordnung.

»Das ist ein falscher Eindruck«, lenkt Madlener ein. »Es ist einige Zeit her, da hatten wir schon mal einen ähnlichen Schaden auf dem Dach«, erinnert sie sich an den Sommer vergangenes Jahr. Da hätten Jugendliche das Dach zur Terrasse »umfunktioniert«, »aber die Täter hatten wir bisher immer schnell gefunden. Und dann thematisieren wir das offen mit den Jugendlichen; in der Gruppe, mit einer Hausversammlung oder in Einzelgesprächen klären wir solche Vorkommnisse lückenlos auf.« Diesmal erstattete das Jugendbürgerhaus Anzeige gegen »Unbekannt«. »Es gibt keine ausreichende Angebotsstruktur für Jugendliche in Hochbrück«, runzelt Madlener bei der Frage nach der Motivation der Dachkraxler die Stirn. Das Jugendbürgerhaus werde zwar sehr gut angenommen, der Teenietreff am Mittwoch für 9- bis 13-Jährige und die monatliche House-Party mit 80 bis 100 jugendlichen Besuchern seien echte Renner im Programm. »Aber wir machen hier auch pünktlich Schluss«, rückt Madlener den Erziehungsgedanken in den Mittelpunkt. Punkt 21 Uhr fällt die Tür ins Schloss.

Gerade in lauen Sommernächten tummeln sich zu dieser Zeit noch viele Besucher gerne vorm Jugendbürgerhaus und auf der Außenanlage mit Fußballfeld, Basketballkorb und nahem Skatepark. In dieser Zeit können die Betreuer keine Aufsicht leisten. Auch sonntags und montags, wenn das Jugendbürgerhaus geschlossen ist, ist das Gebäude ohne pädagogische Aufsicht.

Trotzdem passieren, laut Madlener, »kaum nennenswerte Schadensfälle«. Viel schlimmer sei derzeit ein ganz anderes Problem, für den das Wetter verantwortlich sein soll: »Nach einem Unwetter vor zwei Wochen sind bei uns eine Reihe elektronischer Geräte kaputt gegangen.« Fax, Anrufbeantworter, die ISDN-Anlage und ein Computer-Monitor müssen nun neu angeschafft und installiert werden. »Das bereitet uns wirklich Kopfzerbrechen.« Gerald Feind

Artikel vom 05.07.2005
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