Achtung Action: Extremsport im Olympiapark

München · Kurzer Kick

Beim Extremsport, ob auf acht Rollen oder auf dem BMX-Bike, geht’s meistens vor allem in eine Richtung: Himmelwärts.

Beim Extremsport, ob auf acht Rollen oder auf dem BMX-Bike, geht’s meistens vor allem in eine Richtung: Himmelwärts.

München · Es geht nicht um Geschwindigkeit und Entfernungen, ja nicht einmal um Geschicklichkeit: Bei den meisten Extremsportarten geht es schlichtweg um diesen einen kurzen Moment, in dem der Sportler die Schwerkraft überlistet; um jene ein, zwei Sekunden in der Luft, in denen sich der Skater vom Brett, der Biker vom Rad, der Rollschuhfahrer vom Boden löst.

Um »Magic Moments«, in denen die Athleten ihre schwerelose Akrobatik vollführen: Den »Backflip«, den »900«, den »No Hands« oder den »Sideways Superman«. Hierbei erleben sie zeitlose Augenblicke, in denen sich Endorphin und Adrenalin zu einem süchtig machenden Cocktail vermixen.

Immer mehr Sportler wollen diesen kurzen Kick erleben. Glaubt man den Veranstaltern der »LG Action Sports Tour«, so sollen heute 700 Prozent mehr Sportler als im Jahr 1990 Extremsport betreiben; ihren Ursprung haben die meisten der waghalsigen Action-Vergnügungen in den USA. Zum Vergleich: Seit 1990 haben traditionelle Sportarten wie Baseball, Football und Basketball 38 Prozent ihrer Anhänger verloren. Das BMX-Rad beispielsweise hat seine Siegestour fast zeitgleich mit dem Kult um die Szene aus dem Film »E.T.« begonnen, als der liebenswerte Außerirdische mit seinem irdischen Freund auf einem BMX-Rad vor dem Vollmond durch den kalifornischen Nachthimmel flog – woraufhin auf zahlreichen Weihnachts-Wunschzetteln vor allem eines stand: genau, ein kurzes Radl.

Inzwischen versuchen BMX-Fahrer auf Meisterschaften und auf Show-Events, die Schwerkraft auch ohne die Hilfe eines Außerirdischen auszuhebeln – und sich mit ihren kleinen Fahrrädern gen Himmel zu bewegen. Dabei geht es natürlich um mehr, als so hoch wie möglich zu springen und wie wild in der Gegend herum zu hüpfen: Beim »Freestyle«, der einen Bereich des Sports darstellt, geht es beispielsweise darum, akrobatisch in einer Half-Pipe zu fahren. Beim »Race« wird auf Bahnen aus Erde oder Sand gebiked. »Street« bedeutet, auf befestigtem Untergrund zu radeln – wobei jener ein Treppengeländer sein kann; hierzu gehören auch die Stunts auf betonierten Wegen oder Plätzen. Achtung: Angesichts der Salti in vier Metern Höhe ist es natürlich kein Wunder, dass die Fahrer gelegentlich auch ungebremst auf den Boden knallen. Auch das gehört zum BMX-Spektakel wie laute Musik (oft Heavy Metal) und eine kreischende Zuschauermenge.

Am Wochenende gastieren 50 Extremsport-Superstars im Rahmen der »LG Action Sports European Tour« erstmals in Deutschland – am Samstag von 10.30 Uhr bis in den Abend hinein und am Sonntag von 11.30 bis 18.30 Uhr auf dem Coubertinplatz im Olympiapark. Sie liefern sich Wettkämpfe in den Disziplinen Skateboard, BMX und Inlineskaten. Freestyle-Motocross-Shows werden die Zuschauer zusätzlich den Atem anhalten lassen, während B-Boy-Gruppen in den Pausen ihre Gelenke verbiegen. Der Eintritt ist frei. Nadine Nöhmaier

Artikel vom 15.06.2005
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