Mit der feierlichen Eröffnung in der Messestadt endet langjährige Geschichte

Messestadt Riem · Platz für Menschenrechte

Am Donnerstag wird der Stadtplatz zum »Platz der Menschenrechte«. Foto: pa

Am Donnerstag wird der Stadtplatz zum »Platz der Menschenrechte«. Foto: pa

Messestadt Riem · Am Donnerstag, 16. Juni, findet um 14.15 Uhr die feierliche Eröffnung des »Platzes der Menschenrechte« in Riem statt. Die Festrede hält Oberbürgermeister Christian Ude, weitere Redner sind Baureferentin Rosemarie Hingerl, Stadtdirektor Wolfgang Lippstreu, Kulturreferat, und Jörg Sommer, Vorstandsmitglied von Amnesty International.

Außerdem wird das Kunstwerk des renommierten Frankfurter Künstlerteams Berthold Hörbelt und Wolfgang Winter, eingeweiht – eine monumentale Festtafel für 30 Gedecke mit den eingravierten Menschenrechtsartikeln; anschließend findet die Unterzeichnung der Charta der Menschenrechte statt.

Damit löst sich eine langjährige Diskussion nun in Wohlgefallen auf. Denn seit 1998 ist das Thema auf dem Tisch. Stadträtin Constanze Lindner-Schädlich (SPD) beantragte bereits 1998 einen öffentlichen Raum der Menschenrechte auch in München. 2001 folgten die Grünen, 2003 die CSU und ebenfalls 2003 fragte die Stadtrats-SPD nach der künstlerischen Ausgestaltung des zukünftigen Platzes. Gegen die Idee an sich hatte wohl niemand etwas einzuwenden: aber es fehlte die geeignete Fläche. Das Baureferat fand drei Möglichkeiten. Doch bei der Pinakothek der Moderne und hinter der Oper am Marstallplatz hatte sich schnell erledigt – diese innerstädtischen Filetstücke wurden bebaut. Blieb der im Entstehen begriffene Stadtplatz in der Messestadt Riem, für den sich auch der Ältestenrat der Stadt aussprach. Der Stadtrat folgte der Empfehlung im September 2003.

Und jetzt wird gefeiert, der Eintritt ist frei. Als besonderer Höhepunkt des Rahmenprogramms treten ab 15.30 Uhr auf der Open-Air-Bühne am Platz der Menschenrechte die Gruppe Bantu (Brothers Keepers) und Afrobeat Academy auf. Bandleader Adé Bantu ist Initiator der »Brothers Keepers«, ein Zusammenschluss von Künstlern gegen Nazi-Gewalt. Mit von der Partie ist auch der nigerianische Gitarrist Kologbo Oghene, der beim legendären Afrobeat- und Jazzmusiker Fela Kuti spielte, der sich in seinen Lyrics stets gegen geschellschaftliche und politische Missstände, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen engagierte.

Ab 17 Uhr treten der experimentelle Münchner Rapper Free'z, Segamann, Esther und DJ Shocee: Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung sind etwa Free’z, dem Münchner Rapper mit afro-amerikanischen Wurzeln, nicht fremd. Das spiegelt sich auch in seinen mal humorvoll-ironischen, mal kritisch-nachdenklichen Lyrics wider. Parallel werden (ebenfalls ab 17 Uhr) im Kulturzentrum Messestadt, Erika-Cremer-Straße 8, die künstlerischen Entwürfe zum Wettbewerb für die Gestaltung des Platzes der Menschenrechte gezeigt.

Um 17 Uhr, 18 Uhr und 19 Uhr wird jeweils der Film »Moderne Sklavinnen« gezeigt, der exemplarisch die Problematik des Frauenhandels am Schicksal einer 19-jährigen Rumänin zeigt. Der Platz der Menschenrechte ist neben den Riem Arcaden zu finden und mit der U 2 und U7 zu erreichen (Haltestelle Messestadt-West).

Die Menschenrechte, 1948 von den Vereinten Nationen beschlossen, sind angeborene, unveräußerliche und unantastbare Rechte und Freiheiten, die jedem Menschen, unabhängig von seiner Staatsangehörigkeit zukommen und Kraft seines Menschseins zustehen. Deutschland hat 1950 die »Europäische Konvention der Menschenrechte« mitunterzeichnet. M. Schmid

Artikel vom 14.06.2005
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