Neue Projekte helfen Jugendlichen aus dem Dilemma

München · Achtung Schuldenfalle

München · 29.000 junge Münchnerinnen und Münchner zwischen 15 und 17 Jahren haben Probleme mit Schulden, 11.000 sind überschuldet. Mit diesen Zahlen begründete Sozialreferent Friedrich Graffe das städtische Engagement bei der Schuldenprävention für Jugendliche. Das Sozialreferat fördert mit 100.000 Euro neue Präventionsprojekte.

Friedrich Graffe: »Jugendliche müssen frühzeitig über die Folgen von Schulden informiert und über den richtigen Umgang mit Geld unterrichtet werden. Kommen sie erst mit Mahnschreiben des Rechtsanwaltes in die Schuldnerberatung, ist dies oft schon zu spät und mit erheblichen Zusatzkosten verbunden.«

Nach einer DGB-Studie haben 34 Prozent der befragten Berufsschüler Schulden in Höhe von durchschnittlich 1.104 Euro. Verschuldet sind die Jugendlichen bei Eltern, Freunden und Banken. Auf frühe Information setzt ab jetzt das neue Projekt »Cashless«, das von dem Trägerverbund Arbeiterwohlfahrt, Anderwerk, DGB-Jugend und Kreisjugendring organisiert wird. In Berufsschulen wird mit Hilfe von Filmen, Postern oder Postkarten über Finanzen und Geld informiert. Jugendliche sollen so frühzeitig und nicht erst wenn sich ein Schuldenberg angehäuft hat, Tipps bekommen, was sie tun können, um aus der Schuldenspirale herauszukommen.

Ein weiteres Präventionsprojekt startet im Herbst in Kindergärten. Es heißt »Süßes Leben – überquellende Kinderzimmer« und setzt auf Elterninformation. In zwei Münchner Sozialbürgerhäusern wird in Kooperation mit dem Projekt »Hauswirtschaftliche Beratung für verschuldete Familien durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer« Budgetberatung für einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger angeboten.

Diese Angebote unterstützen die Arbeit der sieben bestehenden Schuldenberatungsstellen. Neben dem städtischen Engagement forderte Sozialreferent Friedrich Graffe, dass auch die Bayerische Staatsregierung mehr Geld für die Schuldenprävention zur Verfügung stellt. »Nur gemeinsam mit den Verbänden können wir es schaffen, jungen Menschen frühzeitig zu helfen, keinen Schuldenberg anzuhäufen.«

Artikel vom 31.05.2005
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