Halbzeitbilanz beim BA Schwabing-Freimann

Freimann · Alles in rot-grüner Hand

Erfolg oder Misserfolg? Der Lärmschutzwall spaltet die Gemüter im BA 12. Foto: gf

Erfolg oder Misserfolg? Der Lärmschutzwall spaltet die Gemüter im BA 12. Foto: gf

Freimann · Drei Jahre ist es her, dass der derzeitige Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) gewählt wurde. Gelegenheit also, zur Halbzeit ein Resümee zu ziehen. Das fällt Patric Wolf, Fraktionssprecher der CSU im BA 12, gar nicht schwer, er findet klare Worte: »Bei uns im BA herrscht leider weiterhin rot-grüner Durchmarsch, alle wichtigen Positionen sind in rot-grüner Hand«, beklagt er sich.

Das wiederum sieht der Vorsitzende des BAs Werner Lederer-Piloty entspannter: »Ich sehe unsere Arbeit als ein kooperativ-kollegiales Zusammenwirken, auch wenn wir insgesamt rotgrün geführt sind.« Abgesehen von den internen Querelen, sieht Wolf des Weiteren die Perspektive Freimann als gescheitert an: »Ein gutes Beispiel ist das ehemalige Bahn-Ausbesserungswerk an der Lilienthalallee, da sollten einmal Wohnungen und sogar ein Hotel hin, aber nichts, stattdessen wird dort alles mit Gewerbe zugebaut«, meint Wolf. Was er wiederum eigentlich gar nicht schlecht findet, aber dennoch sei die Perspektive für ihn gescheitert.

Lederer-Piloty hingegen will sich in den kommenden Monaten mit der Gestaltung des ehemaligen Ausbesserungswerkes beschäftigen und hat das Projekt keineswegs begraben: »Mit dieser Geschichte soll sich unser neuer Unterausschuss Stadtentwicklung/Wirtschaft verstärkt beschäftigen.«

Wenn es nach Wolf geht, ist auch der Kunstpark Nord, noch bevor er überhaupt seine Pforten öffnen kann, ein schlechter Scherz: »Ausgemacht war, dass die Bewohner der umliegenden Wohngebiete, die Hallen für Feste und dergleichen nutzen können, das war überhaupt erst der Punkt warum wir zugestimmt haben«, schimpft Wolf. Denn eigentlich sei so ein Gelände eine Belastung für die Anwohner, vielleicht hätte man diese durch das »Schmankerl« der Mitnutzung schmälern können. Jetzt gibt es nur ein paar Ateliers, alles andere dient den Nachtschwärmern. Lederer-Piloty sieht hingegen die Schallschutzmauer an der A9 als definitiven Misserfolg an: »Allein 400 Wohnungen müssen im Nachhinein mit Lärmschutzfenstern ausgestattet werden, außerdem soll die Verbesserung minimal sein. Leider konnte man die Wand auch nicht transparenter gestalten, ich denke das ist nur noch mit Baumbestückung und viel grün zu kaschieren«, bedauert Lederer-Piloty.

Wolf hingegen ist vom grauen Wall begeistert: »Das Ergebnis ist sehr positiv, vielleicht hätte man gestalterisch mehr machen können, aber wir haben Jahrzehnte lang dafür gekämpft und dass sie nun da ist, ist ein voller Erfolg.« Außerdem habe sich in der Planungsphase nicht ein Bürger beschwert, so was habe er auch noch nicht erlebt.

Für die Zukunft wünscht er sich, endlich den Ausbau der Kreuzung Heidemannstraße/ Lilienthalallee in Gang zu bekommen und eine Generalsanierung des Freizeitheims Freimann. Da die meisten Projekte aber einen langen Atem brauchen und weil ihm die Arbeit als BA-Vorsitzenden eigentlich ganz gut gefällt, kann sich Lederer-Piloty gut vorstellen, in drei Jahren noch mal als solcher zu kandidieren. Dann wäre auch dieser Posten wieder in rotgrüner Hand.

Artikel vom 17.05.2005
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