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Zweite Forschungsquelle nimmt den Betrieb auf
Garching · Neutronenquellen an der TU
Garching · Mit dem Einsatz des zweiten Brennelements hat die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz am 25. April ihren Routinebetrieb aufgenommen. Am 22. April hatte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (STMUGV) als atomrechtliche Aufsichtsbehörde die Zustimmung für den Routinebetrieb erteilt und gleichzeitig den Generalunternehmer Siemens AG aus der Mitinhaberschaft der atomrechtlichen Genehmigung entlassen.
Somit ist die TU München jetzt alleinige und verantwortliche Betreiberin der Garchinger Hochfluss-Neutronenquelle. Die Forschungseinrichtung ist von der TU München und Siemens zusammen mit ihrem 2001 gegründeten Kerntechnik-Joint-Venture Framatome ANP ausgelegt, errichtet und in Betrieb genommen worden.
In den vergangenen Wochen waren die Vorbereitungen für die endgültige Übergabe auf Hochtouren gelaufen. Nachdem alle geforderten Nachweise für den Routinebetrieb erfüllt und die Gutachten und Stellungnahmen des TÜV komplett erstellt waren, ist die Neutronenquelle für ihren wissenschaftlichen Forschungsauftrag jetzt gerüstet. »Nunmehr sind wir in der Pflicht für die größte Forschungseinrichtung, die jemals unter die Verantwortung einer Universität gestellt wurde«, kommentierte TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann die Übergabe an die Technische Universität München. Die Neutronenquelle sei ein Beweis für die internationale Attraktivität deutscher Wissenschaft.
Für die notwendigen Prüfungen und Messkontrollen des Neutronenflusses an den neu errichteten Neutronenleitern arbeitete die Neutronenquelle zunächst mit niedriger Leistung. Die volle Leistungsfähigkeit von 20 MW hat sie am 3. Mai erreicht. Unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Wartungsintervalle sind für das Jahr 2005 insgesamt drei Brennelement-Zyklen eingeplant. Ein Zyklus entspricht einem Dauerbetrieb von 52 Tagen.
Aufgrund ihres hohen Neutronenflusses und der modernen Instrumentierung bietet die Forschungs-Neutronenquelle ein breites Nutzungsspektrum. Internationale Wissenschaftler-Teams betreiben Grundlagenforschung in den Disziplinen Physik, Chemie, Biologie und Materialwissenschaft, um beispielsweise neue Hochleistungswerkstoffe zu entwickeln oder die Grundlage zur Entwicklung neuer Medikamente zu schaffen.
Ein international besetztes Auswahlgremium gewährleistet, dass nur die innovativsten Projekte Messzeiten an der Neutronenquelle erhalten. Das neu errichtete Industrielle Anwenderzentrum steht darüber hinaus HighTech-Unternehmen im Bereich Medizin, Radiopharmazie und Halbleiterdotierung offen. »Der vielseitige Einsatzbereich in Naturwissenschaft, Technik und Medizin ist das besondere Merkmal der Neutronenquelle«, so TU-Präsident Herrmann.
Artikel vom 11.05.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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