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Feuchtwanger, Mann, Marcuse: neue Ausstellung
Haidhausen · Deutsche Autoren im Exil
Sanary-sur-Mer wurde zum Symbol für ein besonderes Kapitel deutscher Literaturgeschichte Schriftsteller im Exil 1933 bis 1941. Foto: VA
Haidhausen · »Exil am Mittelmeer. Deutsche Schriftsteller in Südfrankreich 1933 bis 1941« heißt die neue Ausstellung der Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, die dort von 12. Mai bis 18. November, Montag bis Mittwoch, 9 bis 17 Uhr, Donnerstag, 10 bis 19 Uhr, Freitag, 9 bis 15 Uhr, zu sehen ist (Eintritt frei).
Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 11. Mai, 20 Uhr. Ein kleiner Fischerort an der Cote d’Azur ist zum Symbol für ein ganzes Kapitel deutscher Literaturgeschichte geworden: Sanary-sur-Mer. In den Jahren zwischen 1933 und 1941 lebten dort zeitweilig oder dauerhaft Lion Feuchtwanger, Franz Werfel, Thomas Mann, René Schickele, Ludwig Marcuse. Und nahezu alle Schriftsteller, die nach Frankreich emigriert waren, kamen zu Besuch.
Heinrich Mann wohnte unweit von Sanary in Nizza, eine Zeit lang sogar unter einem Dach mit Joseph Roth und Hermann Kesten. Annette Kolb traf sich hier mit dem Verleger Kurt Wolff, Klaus Mann besuchte sie alle, um mit ihnen über Veröffentlichungen in seiner Exilzeitschrift »Die Sammlung« zu verhandeln und selbst zu schreiben. »Es war ein ganz reiches geistiges Leben«, erinnert sich Alfred Kantorowicz später, das gleichwohl ständig von der Angst um Deutschland und durch die materielle Not der weniger bekannten Autoren überschattet wurde.
Die anfänglich relativ freundliche Aufnahme der Emigranten durch die Franzosen änderte sich schlagartig, als die deutsche Armee Nordfrankreich besetzte. Alle »feindlichen Ausländer« wurden interniert; die meisten waren durch Ausbürgerung inzwischen staatenlos geworden.
Es begann ein verzweifelter Kampf um Pässe, Ausreisepapiere, Schiffspassagen, Transit- und Einreisevisa nach Amerika, China, Kuba oder sonst wohin. Um aus Frankreich herauszukommen, flüchteten viele bei Nacht und Neben heimlich zu Fuß über die Pyrenäen, so Heinrich Mann, der vormals in Frankreich hochgeschätzte Doyen der politischen Hitlerfeinde, der zusammen mit Alma und Franz Werfel über die Berge entkam, ebenso wie Lion und Marta Feuchtwanger und viele andere. Walter Benjamin nahm sich an der spanischen Grenze das Leben. Die Ausstellung dokumentiert die Lebens- und Arbeitsbedingungen der deutschen Schriftsteller im südfranzösischen Exil.
Das Material stammt zum Großteil aus dem Literaturarchiv der Monacensia, das mit den Nachlässen von Klaus und Erika Mann, Annette Kolb, Alfred Neumann und Hermann Kesten eine Fülle von Briefen und Dokumenten zum Thema aufbewahrt, die zum Teil bisher unveröffentlicht sind.
Artikel vom 11.05.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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