Skulptur »Nicht mit uns« von Olaf Metzel

Messestadt Riem · Die »Riem-Reibe« kommt zurück

Kam vor fünf Jahren nicht gut bei den Messestädtern an, die Metallskulptur von Olaf Metzel. Jetzt startet die Stadt einen neuen Versuch.Foto: Kultusreferat

Kam vor fünf Jahren nicht gut bei den Messestädtern an, die Metallskulptur von Olaf Metzel. Jetzt startet die Stadt einen neuen Versuch.Foto: Kultusreferat

Messestadt Riem · Mit Fertigstellung des Willy-Brandt-Platzes in der Messestadt Riem wird auch die Skulptur »Nicht mit uns« des Münchner Kunstprofessors Olaf Metzel durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München dort wieder aufgestellt. Eröffnung war am Montag, 9. Mai.

»Nicht mit uns, mit uns kann man das nicht machen!« Mit diesem Satz beendete Willy Brandt als Regierender Bürgermeister von Berlin oft seine damals populäre Fernsehsendung. Ähnlich reagierten einige Riemer Bürger, als im Jahr 2000 Olaf Metzels Skulptur erstmals aufgestellt wurde. Die immerhin 16 Meter lange Großplastik versperrte am oberen Ende der U-Bahntreppe Messestadt West den Zugang zum Willy-Brandt-Platz, der damals noch eine unbebaute Wiese war.

Für drei weitere Jahre wird die Arbeit nun wieder aufgestellt. Thematisch steht sie für die Aufbruchstimmung und den Bauboom in Riem sowie für das Entstehen der neuen Messestadt. Gefertigt ist die Skulptur aus Materialien, die auf keiner Baustelle fehlen: Gitterroste, Lochbleche und Betonblöcke. Zudem ist sie ein Hinweis auf die Skateboarder, die als erste die Treppe als Rampe nutzten. Innerhalb der knapp zweijährigen Aufstellungszeit hatten die Bürger für die Skulptur auch einen neuen Namen gefunden: die »Riem-Reibe«.

Ursprünglich als temporäre Stadtmarke im Rahmen der kunstprojekte_riem konzipiert, erinnert die Plastik heute an die Pionierzeit in der Messestadt. Damals wurde sie von den Passanten vor allem als Riegel am oberen Ende der Treppe wahrgenommen. Nun soll durch eine Drehung der Skulptur hin zur Treppe her ein Balanceakt suggeriert werden: jederzeit, das ist nun der Eindruck, könnte die Großskulptur über die Treppenkante zum U-Bahnbereich hinunterrutschen.

Wie sich wiederum das zwischenzeitlich neu entstandene Umfeld, das sich von einer unbelebten Planlandschaft hin zu einem urbanen Stadtgefüge gewandelt hat, auf die Wahrnehmung von Metzels Arbeit auswirkt, bleibt mit Spannung abzuwarten. Dabei wurden auch genehmigungsrechtliche Bedenken letztendlich ausgeräumt.

Mitte Juni wird das Ensemble durch die »Tischskulptur« von Berthold Hörbelt und Wolfgang Winter auf dem Platz der Menschenrechte erweitert.

Artikel vom 10.05.2005
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